
Neben dem regulären Studienabschluss lassen sich in einigen Studiengängen der APOLLON Hochschule wertvolle Zertifikate erwerben. Dies ist in der Regel durch bestimmte Fächerkombinationen im Wahlpflichtbereich möglich – ohne Mehraufwand oder zusätzliche Kosten. Darüber hinaus werden in vielen APOLLON Studiengängen die Zugangsvoraussetzungen für Zertifikate von anderen Institutionen und Bildungsanbietern inhaltlich berücksichtigt. So erlangen die Absolventinnen und Absolventen fundierte Grundlagen, die sie optimal auf weitere branchenrelevante Zusatzabschlüsse und Spezialisierungen vorbereiten. Im Folgenden wird aufgezeigt, in welchen Studiengängen solche Zusatzqualifikationen ganz unkompliziert erworben werden können.
Im Bachelorstudiengang Pflege (B. Sc.) können die Studierenden durch die Wahl des Moduls „Pflegeberatung und Case Management“ das Zertifikat Pflegeberatung nach § 7a SGB XI erlangen. Pflegeberater:innen nach § 7a SGB XI beraten Pflegebedürftige und deren Angehörige über Leistungen der Pflegeversicherung und bieten ihnen bei Bedarf auch ein Case Management. Pflegeberater:innen sind größtenteils bei den Pflegekassen oder in Pflegestützpunkten beschäftigt. Die Pflegekassen können aber auch externe Dienstleister, freiberuflich tätige Pflegeberaterinnen und Pflegeberater oder kommunale Beratungsstellen beauftragen.
Auch das Zertifikat Case Management in der Pflegeüberleitung und im Krankenhausentlassmanagement können Studierende des Bachelors Pflege erwerben. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind gehalten, ein Entlassungs- und Überleitungsmanagement zu betreiben. Die Notwendigkeit besteht nicht nur aufgrund der Sache, sondern teils aufgrund gesetzlicher Regelungen wie dem sogenannten Entlassmanagement gemäß § 39 SGB V. Während Pflegeeinrichtungen für „Entlassungen“ oder Überleitung zumeist keine spezialisierten Fachkräfte vorhalten, beschäftigen Krankenhäuser im Regelfall spezialisierte Personen mit einer Weiterbildung im Bereich Case Management.
Das Zertifikat Praxisanleitung eignet sich für Absolventinnen und Absolventen, die später für für die praktische Ausbildung des Pflegenachwuchses zuständig sein möchten. Praxisanleiter:innen sind die direkten Ansprechpartner:innen für anzuleitende Personen. In der Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule benoten sie die Praxiseinsätze und nehmen die staatlichen praktischen Prüfungen ab. Idealerweise begleiten Praxisanleiter:innen „ihre“ Auszubildenden während der gesamten praktischen Ausbildung in „ihrer“ jeweiligen Einrichtung. Zusätzlich zu ihren Aufgaben im Rahmen der Ausbildung obliegt den mit der Praxisanleitung befassten Personen in vielen Einrichtungen auch die geplante Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden sowie die Anleitung von Pflegehilfskräften.
Das Zertifikat Leitende Pflegefachkraft nach § 71 Abs. 3 SGB XI kann ebenfalls im Studiengang Bachelor Pflege erworben werden. Das SGB XI knüpft die Existenz einer Pflegeeinrichtung an das Vorhandensein einer Pflegedienstleitung (PDL), die im Gesetz als „verantwortliche Pflegefachkraft“ bezeichnet wird. Die Leitende Pflegefachkraft ist verantwortlich für die fachliche Qualität der Pflege sowie für die Dienst- und Einsatzplanung. Mit der Leitungstätigkeit verbunden sind, zumindest in kleineren Unternehmen, weitere personalwirtschaftliche und sonstige betriebswirtschaftliche Aufgaben.
Studierende des Bachelors Pflegemanagement (B. A.) erhalten nach dem erfolgreichen Studieren der Module „Kompetenzen für Studium und Karriere“, „Grundlagen Pflege“, „Pflegewissenschaften“, „Grundlagen Recht“, „Sozialrecht und Rechtsfragen in der Pflege“ und „Case Management“ den Abschluss zertifizierter Pflegeberater bzw. zertifizierte Pflegeberaterin nach § 7a SGB XI. Weitere Voraussetzungen sind eine Berufsausbildung in der Pflege oder als Sozialversicherungsfachangestellte:r, ein einwöchiges Praktikum im ambulanten Pflegedienst sowie ein zweitägiges Praktikum in einer teilstationären Pflegeeinrichtung. Berufliche Erfahrungen wie zum Beispiel eine pflegerische Ausbildung werden als Praktika anerkannt.
Mit dem Wahlpflichtfach „Vertiefung Hygienemanagement“ und dem erfolgreichen Abschluss der Module „Grundlagen Hygiene“, „Grundlagen Recht“ und „Rechtsfragen in der Pflege“ erhalten Pflegemanagement-Studierende die Zusatzqualifikation „Hygieneberater:in“. Damit verfügen Sie über hochschulbasiertes Fachwissen in allen relevanten Bereichen der Hygiene – von den Grundlagen über die moderne Hygienetechnik bis hin zu praxisnahen Managementkonzepten im Gesundheitswesen.
Mit dem Wahlpflichtfach „Vertiefung Qualitätsmanagement“ und dem erfolgreichen Abschluss der Module „Qualitätsmanagement“, „Human Resource Management“, „Rechtsfragen in der Pflege“ erlangen Studierende die Zusatzqualifikation „Qualitätsmanagement-Beauftragte:r“ und legen so den Grundstein für eine führende Rolle im Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens.
Im Masterstudiengang Community Health Nursing (M. Sc.) können die Studierenden das Zertifikat „Patientenzentrierte Schmerzpflege“ nach dem Curriculum der European Pain Federation von 2019 erwerben. Sie erhalten das Zertifikat nach Abschluss der Pflichtmodule und des Wahlpflichtfachs „Schmerzmanagement in der professionellen Pflege“. Dieses Zertifikat wurde für Pflegefachkräfte entwickelt, die sich im Bereich der Schmerzpflege spezialisieren möchten und ihre beruflichen Fähigkeiten erweitern wollen. Es vermittelt tiefgehendes Wissen und spezialisierte Fähigkeiten, wodurch Absolventinnen und Absolventen darauf vorbereitet sind, die Komplexität des Schmerzmanagements in pflegerischen Settings zu meistern und somit die Pflegequalität zu verbessern.
Der Studiengang Community Health Nursing bietet darüber hinaus die Möglichkeit, sich intensiv in der Demenzversorgung weiterzubilden. Neben dem Masterabschluss können die Studierenden das Zertifikat „Personenzentrierte Demenzversorgung“ erlangen, wenn sie die Pflichtmodule und das Wahlpflichtfach „Versorgungsmanagement bei Demenz“ abschließen.
Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Bachelor Ernährungswissenschaften (B. Sc.), die das Wahlpflichtmodul „Food-Quality“ belegt haben, erfüllen die Zugangsberechtigungen für eine Zertifizierung für die Qualifikation „Ernährungsberatung“ bei diesen Gesellschaften und Verbänden:
- • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
- • BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE)
- • Verband für Ernährung und Diätetik (VFED)
- • Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater e.V. (QUETHEB)
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiengangs erfüllen die Absolventinnen und Absolventen bei entsprechender Wahl der Praktika außerdem die theoretischen Zulassungsvoraussetzungen für das Zertifikat „E-Zert Ernährungstherapie“.
Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Angewandte Psychologie (B. Sc.) und Public Health mit Schwerpunkt Prävention (B. A./M. Sc.) erfüllen die Grundlage für die Anbieterqualifikation der Handlungsfelder „Stressbewältigung/Entspannung“ und „Suchtmittelkonsum“ der Zentralen Prüfstelle für Prävention. Diese ist Voraussetzung, um später mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können.
Bei anderen Bildungsanbietern können die Absolventinnen und Absolventen den Handlungsfeldern entsprechend Zusatzqualifikationen erwerben. Sonderrabatt erhalten sie bei den APOLLON Kooperationspartnern CARITAS-Verband Osnabrück für die SKOLL-Ausbildung und beim GKM-Institut für Gesundheitspsychologie für das Train-the-Trainer-Seminar Stressmanagement.
Die APOLLON Hochschule verfügt dank einer Kooperation mit dem Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM) als eine der ersten Hochschulen in Deutschland über die Prüfungshoheit für die Stufe I „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Die Regelung betrifft mehrere Studienangebote. Studierende des Hochschulzertifikats „Betrieblicher Gesundheitsmanager:in“, des Bachelor Präventionsmanagement bzw. des Bachelor Public Health sowie des Masterstudiengangs Public Health (Schwerpunkt psychische Gesundheit) können so von einem entscheidenden Vorteil profitieren. Wenn die relevanten Module für das Zertifikat erbracht wurden, entfällt eine zusätzliche Prüfung beim BBGM. Stattdessen kann das Zertifikat „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement“ direkt über den Bundesverband mit den entsprechenden Nachweisen beantragt werden, es wird lediglich eine Kostenpauschale fällig.
Der Studiengang Public Health mit Schwerpunkt Prävention (B. A./M. Sc.) ist zertifiziert zudem für die weitere Ausbildungszertifizierung des
- Stufe II „Betriebliche:r Gesundheitsmanager:in [BBGM]“
Der Abschluss des Masterstudiengangs berechtigt Absolventinnen und Absolventen dazu, sich direkt beim BBGM für die Prüfung zur Stufe II anzumelden. Nach Absolvierung der Prüfung erhalten sie dann ein entsprechendes Zertifikat. Je nach geplanter beruflicher Ausrichtung kann ein Nachweis über die entsprechende Qualifikation nützlich sein, da diese belegen, dass sich die Absolventinnen und Absolventen ein entsprechendes Wissen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements angeeignet haben.
Integrierte Vorteile für die Karriere
Das Besondere an den aufgeführten Zusatzqualifikationen: Sie verursachen in den meisten Fällen keine zusätzlichen Kosten, da viele Zertifikate über reguläre Module im Studium erreichbar sind. Gleichzeitig sparen Studierende Zeit, weil keine weiteren Kurse belegt werden müssen – die fachliche Grundlage wird automatisch im Studium gelegt und die Zusatzqualifikationen sind ebenso flexibel aufgebaut und berufsbegleitend absolvierbar wie die Studiengänge selbst. Die zusätzlichen Zertifikate verschaffen einen echten Karrierevorteil, denn Absolventinnen und Absolventen können ihren Lebenslauf um teilweise sogar mehrere Qualifikationen erweitern und sich damit von Mitbewerbenden abheben.
Besonders wertvoll ist die enge Anbindung der APOLLON Hochschule an renommierte Fachgesellschaften und Verbände wie DGE, ZPP oder BBGM. Deren Zertifikate genießen hohe Akzeptanz in der Fachwelt und eröffnen den Zugang zu gefragten Tätigkeitsfeldern.
Für Studierende und externe Interessierte: Zertifikatskurse und die APOLLON Akademie
Ergänzend zu den regulären Studiengängen bietet die APOLLON Hochschule über 80 Zertifikatskurse auf akademischem Niveau an. Diese kompakten Weiterbildungen eignen sich ideal, um sich gezielt fachlich weiterzuqualifizieren oder um das Fernstudium unverbindlich kennenzulernen – ohne gleich einen vollständigen Studiengang zu absolvieren. Die Kurse decken Themen aus den Bereichen Gesundheit & Prävention, Pflege & Medizin, Management, Psychologie & Pädagogik sowie Sozial- & Gesundheitswirtschaft ab. Sie sind flexibel berufsbegleitend buchbar und – bei inhaltlicher Übereinstimmung – häufig auf ein späteres Studium anrechenbar. Je nach Kurs beträgt die Laufzeit zwischen zwei und zwölf Monaten. Ziel dieser Zertifikatskurse ist es, Branchenwissen und Kompetenzen kompakt, praxisnah und spezifisch zu vermitteln. Wer einen niedrigschwelligen Einstieg sucht oder einzelne Themen vertiefen möchte, kann zudem auf das Angebot der APOLLON Akademie zurückgreifen. Die Kurse der Akademie sind flexibel berufsbegleitend gestaltbar und lassen sich gut in den Alltag integrieren.
Mit Zertifikaten zum Abschluss: Sonderfall Zertifikatsstudium
Mehrere Hochschulzertifikate auf Master-Niveau erwerben, maximale Flexibilität genießen und Inhalte individuell gestalten: Das ermöglicht das Zertifikatsstudium an der APOLLON Hochschule. Mit dem modular aufgebauten Diploma of Advanced Studies (DAS), das mehrere Certificates of Advanced Studies (CAS) umfasst, lassen sich Module in beliebiger Reihenfolge und zeitlichem Abstand absolvieren. So kann das Studium optimal an die persönliche Lebens- und Arbeitssituation angepasst werden.
Auch ohne den festen Plan, ein Masterstudium zu absolvieren, können Interessierte Inhalte aus einem der beiden Masterstudiengänge Public Health studiere, entweder mit dem Schwerpunkt Prävention und psychische Gesundheit oder Umwelt und Gesundheit. Das DAS entspricht den Qualitätsstandards eines Hochschulstudiums, ist auf Master-Niveau angesiedelt und bietet über Wahlpflichtfächer zusätzliche Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung. Inhalte können bei inhaltlicher Übereinstimmung zudem auf andere Studiengänge angerechnet werden.