Vom Fernstudium zur praktischen Unterstützung vulnerabler Zielgruppen

APOLLON Absolventin Anna-Maria Rager und Prof. Dr. Viviane Scherenberg von der APOLLON Hochschule bei der Übergabe des Studienpreises 2025

Kürzlich wählte der Bundesverband der Fernstudienanbieter die APOLLON Absolventin Anna-Maria Rager zur „Fernstudentin des Jahres“ in der Kategorie „Praxis & Transfer“ und zeichnete sie dafür aus, sich in ihrem Fernstudium nicht nur neues theoretisches Wissen für den Job angeeignet zu haben, sondern dieses auch projektbezogen und praxisorientiert im Berufsalltag anzuwenden. Wie Anna-Maria Rager dazu kam, den Master Public Health an der APOLLON Hochschule zu studieren, welche Ziele sie mit dem Studium verfolgte und wie sich das Fernstudium auf ihr Berufsleben auswirkt, haben wir zusammengefasst.

Nach dem Abitur studierte Anna-Maria Rager zunächst den Bachelor Lebensmittel, Ernährung und Hygiene in Sigmaringen und schloss den Master Public Health mit Schwerpunkt Prävention und psychische Gesundheit an der APOLLON Hochschule im nebenberuflichen Fernstudium an. Ihre Master-Thesis mit dem Titel „Prävention gastrointestinaler Infektionen im Flüchtlingslager Kutupalong: Eine systematische Übersichtsarbeit“ verband die Themenfelder Hygiene, Infektionsschutz und globale Gesundheitsfragen miteinander.

Neben ihrer Arbeit als Referentin für Hygiene beim Hygiene-Institut Schubert, gründete sie 2020 den Bundesverband für Hygiene und Krankenhausreinigung (BHUK) e. V., in dem sie bis heute Vorstandsmitglied ist. Außerdem engagiert sich die APOLLON Absolventin ehrenamtlich im Bereich der Krankenhaushygiene und -reinigung. Derzeit promoviert Anna-Maria Rager  berufsbegleitend im Bereich Public Health zum Thema „Händehygiene-Compliance bei Reinigungskräften“.

 

Praktische Anwendung von Studieninhalten: „Meine berufliche Zufriedenheit wuchs“

Die Entscheidung für das Studium traf Anna-Maria Rager zum einen zur fachlichen Weiterentwicklung im beruflichen Kontext, zum anderen aus ihrem persönlichen Engagement für benachteiligte Personengruppen: „Personen eine Stimme zu geben, die eine zu geringe Wertschätzung erfahren und zu selten wahrgenommen werden, ist mir schon immer ein tiefes Anliegen.“

Aufgrund ihrer Berufstätigkeit, während derer sie bereits seit 2020 konkrete Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen von Reinigungskräften bewirken konnte, kam für sie ausschließlich ein berufsbegleitendes Fernstudium in Frage: „Der große Vorteil eines Fernstudiums ist für mich das ständige sich Durchdringen von Theorie und Praxis. Ein Transfer von Studieninhalten für meine Erwerbsarbeit sowie für meine ehrenamtliche Tätigkeit war von Beginn an mein wichtigstes Ziel. Mein erlerntes Wissen aus meinen Studienmodulen brachte ich direkt in meinen Berufsalltag ein, dadurch wuchs auch meine berufliche Zufriedenheit von Tag zu Tag.“

Im Zuge ihres Fernstudiums wie auch ihrer beruflichen Tätigkeit setzte sie sich intensiv mit zwei besonders vulnerablen Gruppen auseinander: den Bewohner*innen des Flüchtlingslagers in Kutupalong sowie den Reinigungskräften in deutschen Krankenhäusern. Die Studienmodule boten ihr spezifisches Wissen und methodische Werkzeuge, um strukturelle Veränderungen anzustoßen und die Lebensrealitäten dieser Menschen stärker in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Innerhalb beider Gruppen stellte sie fest, dass insbesondere Frauen und Mädchen die verletzlichste Untergruppe darstellen – eine „vulnerable Gruppe innerhalb der vulnerablen Gruppe“.

Als Frau in einem von Ungleichheit geprägten beruflichen Umfeld ist es Anna-Maria Rager ein zentrales Anliegen, Gleichberechtigung und Wertschätzung stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken. Der Wunsch, ihr Engagement für Frauen und Mädchen in prekären Lebenssituationen zu vertiefen, führte letztlich zur Entscheidung für ein berufsbegleitendes Fernstudium im Fachbereich „Public Health“, um soziale und gesundheitliche Ungleichheiten sowie die Lebens- und Arbeitsbedingungen marginalisierter Gruppen gezielt zu thematisieren und einen positiven Wandel zu fördern.

Besonders die psychologischen Module ermöglichten ihr ein vertieftes Verständnis für die Perspektiven unterschiedlicher Akteure im Gesundheitswesen – einschließlich der Berufsgruppen in der Krankenhausreinigung. In den von ihr durchgeführten Schulungen für Reinigungskräfte und andere hygienerelevante Berufsgruppen konnte sie neu erworbene Kenntnisse praxisnah einbringen und erproben.

 

„Ich habe das Studium geliebt und meine Berufung gefunden“

Im Jahr 2020 entwickelte sich in Gesprächen mit ihrer Vorgesetzten die Idee zur Gründung des Bundesverbandes für Hygiene und Krankenhausreinigung (BHUK) e. V., dessen 2. Vorsitzende Anna Maria Rager bis heute ist. Der Verband verfolgt das Ziel, eine Plattform für Austausch, Netzwerkbildung und die Entwicklung anerkannter Standards zu bieten. Langfristig soll so die Sichtbarkeit und Wertschätzung der Krankenhausreinigung in der Gesellschaft gestärkt werden: „Im Zuge meiner ehrenamtlichen Tätigkeit kann ich bei der Erarbeitung von Leitfäden zu einheitlichen Hygiene- und Reinigungsstandards thematische Inhalte und erlernte Methoden gezielt einbringen und weiterentwickeln.“

Das Fernstudium erwies sich für Anna-Maria Rager rückblickend als eine der besten Entscheidungen, die die Absolventin für ihre persönliche und berufliche Entwicklung treffen konnte: „Ich habe das Studium geliebt und in dem gewählten Fachbereich meinen individuellen Weg und meine Berufung gefunden. In der letzten Zeit hat sich dadurch sehr Vieles zum Positiven weiterentwickelt, für das ich sehr dankbar bin:

Das Thema meiner Master-Thesis stieß auf großes Interesse, sodass es in der Springer-Buchreihe „BestMasters“ als Buch verlegt wurde und es vor kurzer Zeit auf dem Markt erschienen ist. Es freut mich, dass ich durch die Veröffentlichung meiner Arbeit inklusive meiner Handlungsempfehlungen zur Prävention von gastrointestinalen Infektionen in Flüchtlingslagern der Welt beitragen und die Lebens- und Wohnbedingungen von Flüchtlingen positiv verändern kann.“

Darüber hinaus gibt Anna-Maria Rager ihr erworbenes Fachwissen im Bereich des Infektionsschutzes im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung von Hygienefachberufen weiter und trägt so zum wertvollen Wissenstransfer in die Praxis bei.

Anfang des Jahres hat sie mit ihrer berufsbegleitenden Promotion im Fachbereich „Public Health“ begonnen. Im Zuge dieser Arbeit befasst sie sich mit dem Thema „Psychologische Einflussfaktoren auf das Händehygieneverhalten von Reinigungskräften in der Krankenhausreinigung“: „Die beiden Betreuer*innen meiner Promotion haben mich bereits im Zuge meiner Master-Thesis sehr unterstützt, ich bin sehr dankbar darüber, sie auch auf meinem weiteren Weg in den Gesundheitswissenschaften an meiner Seite zu haben.“

Auch über ein weiteres neues Projekt, das Inhalte ihres Studiums und ihrer beruflichen Tätigkeit miteinander verknüpft, freut sie sich: „Die Mitarbeit bei der Gründung eines Ethik-Komitees für Servicegesellschaften im Bereich der Krankenhausreinigung und -verpflegung. In diesem Gremium sollen Themen wie z. B. die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz, Wertschätzung, Diversität, Mitarbeitersicherheit und Infektionsschutz einen Platz finden.“

Aufgeschlagenes APOLLON Studienheft
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