08/11/2022
Warum lohnt sich eine Summer School an der APOLLON Hochschule?
Diese oder ähnliche Fragen stellen sich bestimmt einige unserer Studierenden. Dazu ein Erfahrungsbericht aus der Perspektive der Lehr- und Betreuungskräfte Prof. Dr. Kai Illing von der Fachhochschule JOANNEUM, der auch gleichzeitig die Studiengangsleitung des Bachelors Gesundheitstourismus an der APOLLON Hochschule innehat, und mir, Isabella Schimitzek, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der APOLLON Hochschule. Prof. Illing und ich organisieren und leiten die alljährliche Summer School nach Graz, welche diesmal vom 17. – 22. Oktober 2022 stattfand. Die Gruppe, die sich für die Summer School angemeldet hatte, bestand aus elf Teilnehmenden aus verschiedenen Master- und Bachelorstudiengängen. Die Woche war mit theoretischen und praxisbezogen Inhalten zum Thema Pflege, Public Health, Prozess- und Qualitätsmanagement gefüllt.

Der Montag begann beim strahlendem Kaiserwetter mit einer Unternehmensbesichtigung der Geriatrischen Gesundheitszentren in Graz. Das Unternehmen gilt als Verbundzentrum, bestehend aus einer geriatrischen Klinik, einem Hospiz, verschiedenen Pflegewohnheimen, Tageszentren und betreuten Wohnformen, welches Pflegebedürftigen eine integrierte und aufeinander abgestimmte Versorgung anbietet. In unseren Augen ergab sich daraus eine bisher kaum gekannte Versorgungsstruktur, die Pflegebedürftigen eine medizinische, pflegerische und betreute Leistung aus einer Hand anbietet. An die Geriatrischen Gesundheitszentren schließt sich auch das Albert Schweitzer Forschungsinstitut für Geriatrie und Gerontologie an. Die Leiterin des Instituts, Frau Dr. Judith Goldgruber, stellte uns aktuelle und abgeschlossenen Forschungsprojekte im Bereich der Altersmedizin, Pflege und Versorgung vor. Einige Studierende haben dabei auch bereits Forschungsfragen für ihre Abschlussthesis angedacht, die sie gemeinsam mit den Geriatrischen Gesundheitszentren als Praxispartner erarbeiten wollen würden. Wir sind sehr gespannt, was dabei rauskommt und würden uns über solch eine Kooperation freuen. Dabei würden beide Seiten, sowohl das Unternehmen als auch unsere in den verschiedenen Gesundheitsbereichen berufserfahrenen Studierenden von der jeweiligen Erfahrung des anderen profitieren. Abschließend durften wir „Design Thinking“ als eine Methode ausprobieren, die auch am Institut angewandt wird, und die problemlösungsorientiert ist als auch zur Entwicklung neuer Ideen dient. Als interdisziplinäres Team haben wir unserer Kreativität freien Lauf lassen können.
Wir haben den ersten Tag mit einem gemeinsamen Essen und einem guten Bier abgeschlossen. Ich muss nicht erwähnen, dass wir in der Woche die steirische Küche rauf und runter probiert haben, obwohl das eine oder andere internationale Restaurant auch gelockt hat. Den ein oder anderen Obstler haben wir übrigens auch kennengelernt. Das gesellschaftliche Abendleben in Graz ist geprägt durch gemeinsame soziale Aktivitäten der Grazer, sei es in Form von kulturellen Veranstaltungen oder gemeinsamen Ausgehen. Die Stadt lebt bis in die späten Abendstunden. Diese Abendstimmung hat jeder in der Gruppe wahrgenommen und wir haben es genossen.
Weitere Themenbereiche der Summer School waren Public Health und Epidemiologie. Durch diese Themen hat uns am Dienstag und Mittwoch Prof. Frank Michael Amort von der FH JOANNEUM in Bad Gleichenberg mit vielen Beispielen aus seiner beruflichen Praxis geführt. Für so manchen hat sich damit die Public Health in seiner thematischen Vielfallt erst so richtig erschlossen. Neben Graz ist Bad Gleichenberg ein weiterer Standort der FH JOANNEUM und ist geprägt durch seine Vulkan- und Thermenlandschaft. Wir hatten an diesen beiden Tagen das (Wetter)Glück, die Vorlesungen im Hörsaal als auch im anliegenden Park zu gestalten. Gemeinsam mit den Studierenden der FH JOANNEUM wurden die beiden Tage in Bad Gleichenberg gebührend mit frisch gebrannten Maronen und einem „Sturm“ abgeschlossen. Dabei handelt es sich beim sogenannten Sturm um den gegorenen Traubenmost nach der ersten Weinlese. Mit Maronen und Sturm im Gepäck gings wieder zurück nach Graz.
Am Donnerstag hat uns der Geschäftsführer der Geriatrischen Gesundheitszentren, Dr. Gerd Hartinger in das Prozess- und Qualitätsmanagement des Unternehmens eingeführt und deren Balanced Score Card als weiteres Management Instrument erläutert. Martin Orehovec, Leiter der Abteilung Qualitäts- und Risikomanagement, hat uns anschließend das Risikomanagement in Bezug auf die verschiedenen Prozesse im angrenzenden Klinikum nähergebracht. Die Komplexität dieser Prozesse aber auch die Verantwortung, die die Mitarbeiter.innen innerhalb dieser Prozesse tragen, wurde sehr deutlich.

Damit neigte sich die Woche auch schon dem Ende zu. Am Freitag bereiteten sich die Studierenden auf ihre Prüfungsleistung in Form einer Power Point Präsentation vor, die sie am Samstagvormittag vortrugen. Anhand der inhaltlich und gestalterisch zum Teil sehr gut ausgearbeiteten Präsentationen haben Prof. Illing und ich wieder wahrgenommen, wie erfahren und fortgeschritten unsere Studierenden bereits sind. Dadurch, dass die Gruppe über die verschiedenen Studiengänge interdisziplinär zusammengestellt war, haben sich die Studierenden gegenseitig inhaltlich und fachlich wunderbar ergänzt. Das fanden wir besonders gut. Insgesamt war es einfach eine großartige Gruppe gewesen. Wir hoffen, dass die Studierenden die Kontakte und auch die zum Teil geknüpften Freundschaften noch lange beibehalten und nutzen können.