17/03/2025

Überlastung im Fernstudium vermeiden: Multilevel-Stress-Intervention “APOLLON BALANCE”

Die APOLLON Hochschule hat in Zusammenarbeit mit dem externen, unabhängigen Kooperationspartner „Psychologische Wege“ die mehrstufige Stress-Intervention „APOLLON BALANCE“ entwickelt. Das kostenlose Angebot zielt darauf ab, das Gleichgewicht zwischen Studium, Beruf und Privatleben zu verbessern. Wir haben uns mit Nicola Johnsen, CEO des Instituts „Psychologische Wege“, über das von der AOK Bremen/Bremerhaven geförderte Projekt unterhalten. 

Bereits seit Anfang 2021 läuft die psychosoziale Beratung an der APOLLON Hochschule sehr erfolgreich und wurde vom Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V. schon wenige Monate nach dem Start als „Fernstudienprojekt des Jahres“ in der Rubrik „Gesellschaftliche Verantwortung“ ausgezeichnet. Die neue Multilevel-Stress-Intervention „APOLLON BALANCE“ stellt nun die konsequente Weiterentwicklung des Projektes zum Wohle der Studierenden dar.

„Das ursprüngliche Projekt der ,Psychosozialen Beratung´ umfasste die psychologische Beratung von Mitarbeitenden, aber insbesondere und als Schwerpunkt auch der Studierenden auf verschiedenen Wegen – telefonisch, online, via WhatsApp oder Live-Chat und via E-Mail. Die Beratung ist sehr gut angenommen worden und wir sahen deutlich, dass es speziell beim Thema ,Stressbelastung´ einen großen Bedarf gab und gibt. Dadurch haben wir in der Projektfortführung weitere Stellschrauben miteinbezogen, um die Studierenden noch besser zu diesem Thema abholen zu können“, erläutert Nicola Johnsen. „Das Angebot umfasst nun noch zusätzliche sogenannte ,Stress-Talks´, welche zwei Mal im Monat online stattfinden und als offenes Gruppenangebot angesehen werden können, sowie regelmäßige Vorträge zu Unterthemen, die sich in den Talks und den Beratungen herauskristallisieren.“

Besondere Herausforderungen für Fernstudierende

Im Kontext Fernstudium gebe es, so die Erfahrung von Nicola Johnsen, besondere Herausforderungen, die zu Stresssymptomen wie Schlafstörungen, Nervosität, Blockaden und körperlichen Beschwerden führen können: „Fernstudierende sind zum Teil mehrfach belastet: Ein Fernstudium wird oft ,nebenbei´ absolviert, das bedeutet, dass die Studierenden dazu noch arbeiten und oftmals auch Familie haben. Diese Mehrfachbelastung, aber auch Konflikte am Arbeitsplatz, mangelnde Motivation oder Probleme mit Prüfungsangst, beziehungsweise Prokrastination, werden an uns herangetragen“, berichtet Johnsen, die Psychologie mit Schwerpunkt Kognitive Neurowissenschaften studiert hat. „Oft kommen die Studierenden vor anstehenden Prüfungen oder Abschlussarbeiten in die Beratung.“

Austausch in der Gruppe: „Stress-Talks“

Um sich gegenseitig zu ermutigen und gemeinsam Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln, gibt es zwei Mal im Monat einen digitalen „Stress-Talk“ via Zoom. „Die bisherige Durchführung hat uns gezeigt, dass die Studierenden es hier als großen Mehrwert empfunden haben, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Das ist ein unheimlich erleichterndes Gefühl – man ist doch nicht so ,anders´ als man dachte! Zeitgleich werden von Teilnehmenden mitunter Themen angesprochen, die andere auch belasten, aber von diesen nicht genannt wurden – es gibt dann also einen Mehrwert, keine Dopplung“, so Nicola Johnsen. „Moderiert werden die Talks durch Kolleginnen und Kollegen, die alle mindestens ein Psychologiestudium und Zusatzqualifikationen vorzuweisen haben.“

Individuelle Beratung

Wer individuelle Lösungen für persönliche Probleme sucht, erhält Unterstützung im Rahmen der psychosozialen Beratung. Die Beratung wird wahlweise per Telefon, WhatsApp, anonymem Live-Chat oder Online via BigBlueButton von den ausgebildeten Psychologinnen und Psychologen von „Psychologische Wege“ durchgeführt. Alle unterliegen der Schweigepflicht und selbstverständlich wird auch der Datenschutz absolut großgeschrieben. „Wenn Teilnehmende individuelle Faktoren besprechen möchten, ist es sinnvoller, das in einer Einzelberatung zu tun“, rät Nicola Johnsen. „Belastungen können durch viele individuell unterschiedliche Faktoren entstehen und manchmal ist es für die Studierenden wichtig, diese genau zu benennen und zu bearbeiten. Wenn auch wir nicht mehr weiterhelfen können, etwa bei Störungsbildern oder dem Wunsch nach Therapie, unterstützen wir mit Adressen und Tipps.“

Prävention als Win-Win-Situation: Vieles ist vermeidbar

„Viele der von den Teilnehmenden geschilderten Belastungen und Auswirkungen wären mit entsprechendem Wissen und Handeln vermeidbar gewesen“, ist Nicola Johnsen überzeugt. „Man muss ganz klar sagen, dass – auch bei Mehrfachbelastungen durch ein Fernstudium – es nicht erst immer so weit kommen muss, dann man sich ,überlastet´ fühlt, Schlafprobleme oder körperliche Auswirkungen spürt.“ Zudem habe die Prävention nicht nur positive gesundheitliche Auswirkungen, sondern verbessere auch das Lernverhalten: „Gestresst lernt es sich nachweislich sehr viel schlechter“, sagt Nicola Johnsen. „Prävention in diesem Bereich ist also eine absolute Win-Win-Situation!“

Einfache Kontaktaufnahme
Für eine Beratung können sich die Studierenden entweder per Email an beratung[at]psychologische-wege[dot]de oder über die eigens eingerichtete Buchungsseite www.psychologische-wege.de/psychosoziale-beratung-apollon-hochschule anmelden. Zu den „Stress-Talks“ brauchen sich die Studierenden nicht anzumelden, die Vorträge sind ebenfalls offen für alle.

Weitere Informationen zum Thema sind für die APOLLON Studierenden auf dem APOLLON Online-Campus unter dem Punkt „Stressmanagement“ („Service“/„Selbstmanagement“) einsehbar.

 

Autorin: Hayat Issa