08/09/2023

Registrierung beruflich Pflegender

Wer in Deutschland eine Ausbildung im Bereich Pflege abgeschlossen hat, könnte seinen Beruf theoretisch bis zur Rente ausüben – und das ganz ohne Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Eine Verpflichtung, seinen Wissensstand aktuell zu halten, so wie es bei Ärztinnen und Ärzten der Fall ist, gibt es derzeit nicht. Mit der „Registrierung beruflich Pflegender“ besteht seit dem Jahr 2003 jedoch für alle professionell Pflegenden die Möglichkeit, sich freiwillig, ohne Verbandsmitgliedschaft, bei einer unabhängigen Registrierungsstelle erfassen zu lassen. Was sind die Vorteile dieser Registrierung? Wie funktioniert das genau? Und was haben die APOLLON Hochschule und die APOLLON Akademie damit zu tun?

Registrierung beruflich Pflegender – was ist das eigentlich?

Alle, die einen Beruf in der Pflege ausüben, können sich freiwillig bei einer unabhängigen Registrierungsstelle erfassen lassen. Das Projekt „Registrierung beruflich Pflegender“ wurde 2003 gestartet und zunächst von verschiedenen Einrichtungen getragen. Aufgrund der großen Bedeutung für die Profession Pflege übernahm der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) 2006 bundesweit die Trägerschaft. Im November 2008 wurde schließlich die RbP – Registrierung beruflich Pflegender GmbH gegründet.

Was soll die Registrierung beruflich Pflegender bewirken?

Ziel der freiwilligen Registrierung ist die Stärkung der Position und des Selbstbewusstseins der Berufsgruppe Pflege im Rahmen der Gesundheitspolitik sowie zu ihrer Professionalisierung beizutragen. Durch die Registrierung entsteht eine umfassende Übersicht des Berufsstands nach Anzahl, Altersstruktur, räumlicher Verteilung und Qualifikation. Zudem sollen einheitliche Qualitätsstandards für die Patientensicherheit geschaffen werden. Denn das in den jeweiligen Ausbildungen erworbene Wissen reicht früher oder später nicht mehr aus, um eine an aktuellen Ansprüchen orientierte Pflege garantieren zu können. Insofern ist eine regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen für Menschen in Pflegeberufen besonders wichtig. Mit Hilfe der Registrierung soll darüber hinaus eine Vergleichbarkeit von Qualifikationen geschaffen werden, die zum Beispiel bei der Auswahl von Bewerbenden oder bei der beruflichen Weiterentwicklung von Pflegenden zum Tragen kommt. Von der Registrierung beruflich Pflegender profitieren also alle Beteiligten – Patient:innen, Pflegende und Arbeitgeber:innen. Übergeordnetes Ziel ist die künftige gesetzliche Verankerung der Registrierung.

Wer kann sich registrieren lassen?

Eine Registrierung kommt in Frage für:

  • • Altenpfleger:innen
  • • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen
  • • Kinderkrankenschwestern/Kinderkrankenpfleger
  • • Gesundheits- und Krankenpfleger:innen
  • • Krankenschwestern/Krankenpfleger:innen

Wie funktioniert die Registrierung?

Die Erstregistrierung erfolgt bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) GmbH durch das Einreichen des Anmeldeformulars RbP_Antrag_zur_Registrierung zusammen mit einer Kopie der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung (Berufsurkunde) und einem Bild. Die Kosten für die Erstregistrierung liegen bei 25 Euro. Im Anschluss an die Registrierung müssen innerhalb der Registrierungsdauer von zwei Jahren mindestens 40 Fortbildungspunkte gesammelt werden, um sich für eine erneute Registrierung zu qualifizieren. Die Folgeregistrierung kostet 50 Euro und gilt jeweils für weitere zwei Jahre (Stand 8/2023).

Was sind Fortbildungspunkte?

Das Prinzip ähnelt dem der Ärztlichen Fortbildung CME (Continuing Medical Education): Ärztinnen und Ärzte sind dazu verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und Fortbildungspunkte (CME-Punkte) nachzuweisen. So werden aktualisierte Fachkompetenz und medizinische Qualität garantiert. Um den Status eines registrierten beruflich Pflegenden zu erhalten, müssen Pflegekräfte regelmäßig an pflegerischen oder medizinischen Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Anbieter von pflegerischen oder medizinischen Fort- und Weiterbildungen, wie die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft oder die APOLLON Akademie, können ihr Angebot bei der Registrierungsstelle einreichen. Für die jeweilige Veranstaltung wird dann eine bestimmte Anzahl an Fortbildungspunkten festgesetzt. Bei der Vergabe von Fortbildungspunkten gibt es bei Mehrtagesmaßnahmen, länger dauernden Weiterbildungen oder einem Studium Kappungsgrenzen. So wird vermieden, dass durch eine länger dauernde Maßnahme die Punkte für Jahre im Voraus gesammelt werden und damit Sinn und Zweck der Registrierung im Sinne des lebenslangen Lernens verloren gehen. Die Fortbildungspunkte sind auf den Teilnahmebescheinigungen und Zertifikaten der registrierten Kurse ausgewiesen. Sie können auf der Online-Plattform der Registrierungsstelle für beruflich Pflegende hochgeladen werden. Dort kann auch jederzeit der Punktestand eingesehen werden.

Welche Fort- und Weiterbildungen kommen in Frage?

Bei der Auswahl von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sollte die gleichmäßige Förderung unterschiedlicher Kompetenzbereiche bedacht werden, etwa Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Methodenkompetenz. Sowohl die APOLLON Hochschule als auch die APOLLON Akademie bieten ein breites Spektrum an Weiterbildungen an, für die registrierte Pflegende Fortbildungspunkte erhalten. Übersichten über die jeweils anrechenbaren Kurse gibt es unter www.apollon-akademie.de/registrierung-beruflich-pflegender/ und www.apollon-hochschule.de/registrierung-beruflich-pflegender

Autorin: Hayat Issa