ErfahrungsBerichte

Michaela Speck
(B. A.)

Erlernter Beruf Sparkassenfachwirtin
GeburtsJahr 1974

FERNSTUDIUM ALS WEGBEREITER FÜR DEN NEUSTART

Mit ihrer Bachelorarbeit „Die Relevanz von Achtsamkeit in Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung für die Prävention stressassoziierter psychischer Beeinträchtigungen in der Arbeitswelt“ hat Michaela Speck nicht nur erfolgreich ihr Studium des Präventions- und Gesundheitsmanagements an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft abgeschlossen – sondern auch noch den Nachwuchsinnovationspreis (NIP) 2021 des Bundesverbands Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. gewonnen. Wir haben uns mit ihr über ihr Fernstudium unterhalten.

Frau Speck, erzählen Sie uns bitte ein bisschen von sich. Aus welcher beruflichen und privaten Situation heraus haben Sie sich zum Studium an der APOLLON Hochschule entschlossen und was waren die Gründe für Ihre Entscheidung?

Michaela Speck: Nach dem Abitur habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, geheiratet und Kinder bekommen. Ich war lange als Kundenberaterin in einem Kreditinstitut tätig; in Teilzeit, um mich um meine Familie kümmern zu können. Als die Kinder größer wurden, hatte ich wieder mehr Zeit, über meine berufliche und persönliche Weiterentwicklung nachzudenken. Ich sehnte mich nach neuem Input. Für mich stand schon bald fest, dass ich mich nicht nur weiterbilden, sondern beruflich verändern und nochmal etwas ganz anderes machen wollte. Zunächst war es mir aber wichtig, meinen Job zu behalten und die Weiterbildung nebenberuflich laufen zu lassen. Deshalb erschien mir ein Fernstudium ideal. Für Gesundheitsthemen habe ich mich schon immer interessiert, insbesondere für den präventiven Ansatz. So landete ich bei meiner Recherche schnell bei der APOLLON Hochschule und dem Bachelor-Studiengang Präventions- und Gesundheitsmanagement.

Wie gestaltete sich das Fernstudium neben dem Beruf für Sie? Wie ist es Ihnen gelungen, beides zu vereinbaren?

Ich habe das Vollzeit-Studium neben meiner Teilzeit-Stelle und einem Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe in der Regelstudienzeit geschafft. Um das so hinzubekommen, ist eine gute Organisation besonders wichtig. Ich konnte mir immer wieder bestimmte Tage frei halten fürs Studium, habe die Wochenenden zum Lernen genutzt und auch die eine oder andere Nachtschicht einlegen müssen – denn ein guter Abschluss war mir immer wichtig. Meine Familie hatte zum Glück viel Verständnis für meine Situation. Insgesamt war es eine anstrengende Zeit, die aber schnell verging. Ich kann jeden nur dazu ermutigen, es zu wagen und am Ball zu bleiben, man schafft das!

Wie sind Sie auf das Thema Ihrer Bachelor-Thesis „Die Relevanz von Achtsamkeit in Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung für die Prävention stressassoziierter psychischer Beeinträchtigungen in der Arbeitswelt“ gekommen? Was hat sie daran besonders interessiert?

Ich habe lange nach einem Thesis-Thema gesucht und immer wieder Ideen aufgeschrieben. Es sollte aktuell sein und mit einer möglichst guten Studienlage.  Achtsamkeit ist ja bereits seit einiger Zeit in aller Munde. Während meines Studiums habe ich an der APOLLON Hochschule zusätzlich einen Stresstrainer-Schein gemacht – die Thematik Stressabbau war mir also ebenfalls vertraut. So fügte sich das Ganze zusammen. Die Literatur-Recherche in wissenschaftlichen Datenbanken war sehr spannend, es gibt einige internationale – aber interessanterweise noch keine deutschen – Studien zu diesen Aspekten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Mein Ansatz war die praktische Frage: Wie kann ich möglichst simpel und kostengünstig Arbeitnehmenden helfen? Bezogen auf die Potentiale der Stressbewältigung konnte ich in meiner Arbeit unter anderem nachweisen, dass achtsamkeitsbasierte Trainingsmaßnahmen ein großes Potential besitzen, den wahrgenommenen Stress zu verringern und das Wohlbefinden von Angestellten im Betrieb zu steigern.

Wie kam es zur Einreichung der Arbeit für den Nachwuchsinnovationpreis?

Frau Prof. Dr. Scherenberg kam mit der Idee, meine Abschlussarbeit einzureichen, auf mich zu – was mich natürlich gefreut hat. Die Bewerbung bedeutete dann aber doch noch einmal Arbeit für mich: Ich musste alle Inhalte auf zehn Seiten komprimieren und eine zehnminütige Powerpoint-Präsentation vorbereiten. Dass ich schließlich gewonnen habe, ist für mich eine tolle Würdigung meiner Arbeit. Das Thema meiner Bachelor-Thesis liegt mir wirklich sehr am Herzen und es steckt sehr viel Energie darin. Von Seiten der Hochschule habe ich mich während des Entstehungsprozesses der Arbeit übrigens immer sehr gut betreut und unterstützt gefühlt, speziell in der Exposé-Phase.

Wie beurteilen Sie Ihr Studium aus heutiger Sicht? Würden Sie etwas anders machen?

Für mich war das Fernstudium einfach perfekt – flexibler geht es nicht. Ich bin insgesamt super durchs Studium gekommen, insofern würde ich nichts anders machen. Allerdings würde ich heute eventuell einen anderen Studiengang wählen, weil er praxisnah viele Bereiche abdeckt, die mich interessieren: Soziale Arbeit. Diesen Studiengang gab es aber leider noch nicht, als ich mein Fernstudium begann.

Wie hat sich Ihre Karriere nach dem Studienabschluss weiterentwickelt? 

Direkt nach dem Studienabschluss bin ich freiberuflich im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz aktiv geworden. Um Unternehmen Kurse für ihre Angestellten anbieten zu können, habe ich außerdem eine Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht. Und ganz aktuell hat sich dank meiner Qualifikation durch das Studium noch eine wesentliche Veränderung für mich ergeben: Ich trete demnächst eine Stelle in meinem Wunschbereich Präventive Soziale Arbeit an. Darüber freue ich mich sehr! Ich kann jedem nur raten, den Schritt ins Fernstudium zu wagen, wenn der Wille zur Veränderung da ist. Ich war komplett fachfremd und fange jetzt, mit Ende 40, beruflich noch einmal ganz neu an, das ist ein fantastisches Gefühl.