ErfahrungsBerichte

Jennifer Schroth
(B. A., M. A.)

Erlernter Beruf Krankenschwester
GeburtsJahr 1979

Karriere mit Fernstudium: Schritt für Schritt ans Ziel

Jennifer Schroth, Jahrgang 1979 und zweifache Mutter, ist seit Anfang 2023 Krankenhausdirektorin im Franziskus-Hospital Harderberg und im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln der Niels-Stensen-Kliniken. Die examinierte Krankenschwester hat an der APOLLON Hochschule nebenberuflich den Bachelor und den Master Gesundheitsökonomie studiert. Wie sie, auch mit Hilfe des Fernstudiums, Schritt für Schritt die Karriereleiter erklommen hat, erzählt Jennifer Schroth  im Interview.

Frau Schroth, beschreiben Sie bitte Ihren Werdegang.   

Jennifer Schroth: Nachdem ich die Schule mit der Mittleren Reife abgeschlossen hatte, machte ich eine Ausbildung in der Krankenpflege und arbeitete ab 1999 einige Jahre als examinierte Krankenschwester. 2011 bis 2012 machte ich dann eine Weiterbildung zur Finanzbuchhalterin sowie eine weitere Weiterbildung zur Betriebswirtin. Parallel dazu startete ich mit dem Fernstudium an der APOLLON Hochschule. Dort studierte ich von 2013 bis 2015 den Bachelor Gesundheitsökonomie und hängte von 2016 bis 2020 den Master Gesundheitsökonomie an. Beruflich durchlief ich mehrere Stationen. Zunächst war ich neben meinem Nachtbereitschaftsdienst in einer Kurklinik als Bürohilfe auf geringfügiger Basis tätig, rutschte aber nach und nach immer mehr in einzelne Bereiche der Finanzbuchhaltung und arbeitete schließlich als Teilzeit-Bürokraft in der Finanzbuchhaltung. Mit dem Bachelor und dem Betriebswirt (VWA) in der Tasche habe ich mich dann in unterschiedlichsten Bereichen beworben. Ich wollte aber am liebsten wieder zurück ins Krankenhaus – was auch klappte: Ich fing im Einkauf einer 400-Betten-Klinik an. Ab Mai 2018 wurde ich Abteilungsleiterin Einkauf und Logistik an einer kommunalen Klinik und sammelte dort Führungserfahrung. Seit Anfang 2023 bin ich Klinikdirektorin im Franziskus-Hospital Harderberg und im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln der Niels-Stensen-Kliniken – und studiere seit einem Jahr berufsbegleitend den Studiengang Master of Laws Medizinrecht in Dresden.

Wie kam es zum Fernstudium an der APOLLON Hochschule und warum haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?

Ich hatte bereits die Weiterbildung zur Finanzbuchhalterin an der Volkshochschule gemacht sowie die Aufstiegsweiterbildung zur Betriebswirtin an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie begonnen. Aber ich wollte noch mehr – mehr Betriebswirtschaft, aber auch wieder mehr Gesundheitswesen. Ich war zu diesem Zeitpunkt zwar nicht mehr als Krankenschwester tätig, aber „einmal Krankenschwester, immer Krankenschwester“: Mir fehlte der Krankenhausbetrieb und perspektivisch wollte ich dort – im kaufmännischen Bereich – wieder arbeiten. Deshalb suchte ich nach einem Fernstudium, das BWL und den Gesundheitsbereich kombiniert und das ich ohne Abitur studieren könnte – und stieß schnell auf den Bachelor Gesundheitsökonomie an der APOLLON Hochschule. Ein Fernstudium schien mir ideal in meiner Situation: Ich war in Teilzeit berufstätig, hatte zwei Kinder im Grundschulalter und einen kranken Vater, um den ich mich kümmerte. Insofern wäre ein Präsenzstudium zu diesem Zeitpunkt für mich nicht in Frage gekommen. Rückblickend und mit viel berufsbegleitender Weiterbildungs-Erfahrung kann ich sagen: Es gibt in Sachen Fernstudium nichts Besseres als APOLLON!

Wie haben Sie sich das Fernstudium organisiert und was war Ihre Motivation?

Ich habe immer nachmittags nach dem Mittagessen gelernt, mich an einen strengen Zeitplan gehalten und zwei Jahre lang nicht viel anderes gemacht. Dafür war ich mit dem Bachelor-Studium schnell fertig. Mich hat der Gedanke motiviert, dass das Studium die Grundlage für meine berufliche Rückkehr ins Krankenhaus sein würde. Das Ziel, mich dort im kaufmännischen Bereich zu etablieren, weiterzukommen und interdisziplinär zu arbeiten, hatte ich immer vor Augen. Für den Master habe ich mir dann etwas länger Zeit gelassen, auch weil ich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in der Klinik angekommen und beruflich anders eingebunden war. Insgesamt war mein Motto aber: Schritt für Schritt. Ich habe immer gemerkt, wann ich mir mehr zutraute und es Zeit war für den nächsten Schritt – und dann habe ich zielstrebig darauf hingearbeitet. Manchmal ging das ganz schnell, manchmal brauchte ich länger – alles hat seine Zeit. Ich denke, ich bin ein mutiger und neugieriger Mensch, mir reicht selten ein fest umrissener Bereich, ich will immer über den Tellerrand schauen. Mein Mann hat mich dabei immer unterstützt und mich ermuntert, es einfach zu probieren.

Wann kam der Gedanke an die Position Krankenhausleitung auf, was gefällt Ihnen an Ihrem Job und was sind die Herausforderungen?  

Der Gedanke daran begleitete mich schon lange, quasi als großes Ziel im Hinterkopf. Dennoch waren es letztlich die kleinen Schritte, aus denen sich die Position irgendwann ergeben hat. Ich habe viel Wissen angehäuft und übernehme gerne Führungsverantwortung. Ein Riesenvorteil für meine jetzige Position ist aus meiner Sicht, dass ich Krankenschwester bin und weiß, wie wichtig und gleichzeitig schwer Pflege ist. Meine Berufserfahrung als Krankenschwester hilft mir in meinem aktuellen Arbeitsalltag, denn ich kann vieles nachvollziehen, was die Mitarbeitenden bewegt – und muss dabei gleichzeitig betriebswirtschaftliche Aspekte mitdenken. Mir gefällt die Rolle als Schnittstelle, ich kann übergreifend mit vielen Menschen aus verschiedenen Bereichen im Krankenhausbetrieb und im Gesundheitswesen arbeiten und mitgestalten. Meine Meinung wird gehört und geschätzt. Mir ist wichtig, dass ich Entscheidungen treffe, die ich selbst argumentativ vertreten kann. Herausforderungen gibt es viele: die Krankenhausreform etwa, aber auch ganz allgemein das Thema Kommunikation – wie nehme ich Menschen mit, wie halte ich Mitarbeitende? Ich muss viele Dinge gleichzeitig im Blick behalten und fachlich überall stark sein.

Welche Kenntnisse aus dem Studium können Sie in Ihrem beruflichen Alltag einbringen?

Was ich im Fernstudium an der APOLLON Hochschule vor allem gelernt habe, ist, wie man an Fragestellungen herangeht und sich konstruktive Lösungswege erarbeitet. Das Studium war projekt- und praxisbezogen aufgebaut, mit realitätsnahen Fallaufgaben, so dass die Arbeitsweise für das Erlangen von Ergebnissen entscheidend war. An der APOLLON ging es nie darum, Dinge nur auswendig zu lernen, sondern darum, sich einen Weg zu erarbeiten, das hat mir sehr gefallen. Wenn ich heute Einstellungsgespräche führe, frage ich deshalb die Bewerber:innen immer auch danach, wie sie gelernt, bzw. studiert haben.