ErfahrungsBerichte
Bianca Oebel
(B. A.)
Horizonterweiterung zur Krisenvorbereitung
Mein Name ist Bianca OEBEL, ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Von Beruf bin ich Fachkinderkrankenschwester und lebe und arbeite seit mehr als 25 Jahren in Westafrika. Aktuell bin ich als Entwicklungshelferin in Benin tätig. Meine Aufgaben liegen vor allem im Bereich Beratung verschiedener Organisationen und Strukturen bei der Entwicklung von Konzepten zur Prävention und Stärkung der Resilienz der hier lebenden Bevölkerung.
Warum ich mich in meinem Alter und tatsächlich voll zufrieden mit meiner beruflichen Situation für ein Fernstudium entschieden habe? Die Antwort ist einfach: Langeweile! Den Wunsch zu studieren hatte ich auch früher schon und habe deshalb vor 20 Jahren mein Abitur im Fernstudium absolviert („Man weiß ja nie, ob man nicht doch studieren will😊“). Allerdings fehlte es immer an ausreichend Motivation auf Grund der Belastungen, die Familie und Beruf auch im Ausland mit sich brachten.
Unsere Kinder sind jetzt erwachsen und haben mich, ebenso wie mein Mann, während der Studienzeit immer wieder angespornt und unterstützt. Das spielte vor allem dann eine Rolle, wenn das Energieniveau mal unten war und die Lust am Weitermachen sich verflüchtigt hatte.
Warum nun Prävention- und Gesundheitsmanagement als Bachelorstudium? Die COVID-Zeit traf uns, wie alle anderen, unvorbereitet und wirkte sich auch auf meine Arbeit als Entwicklungshelferin aus. Einschränkungen in der Mobilität und damit auch der Freizeitaktivitäten waren ein Grund für die Entscheidung, sich eine zusätzliche Beschäftigung zu suchen. Hauptsächlich interessierte mich aber die Thematik und der Gedanke, wie man sich und sein Umfeld besser auf Krisen dieser Art vorbereiten kann. Ich hatte zunächst andere Erwartungen an den Studiengang bezüglich seiner Inhalte. In meiner Vorstellung ging ich von einem stärken Bezug zur globalen Thematik Gesundheitsprävention aus.
Enttäuscht war ich jedoch zu keinem Zeitpunkt. Vor allem die abwechslungsreiche Gestaltung und der strukturelle Aufbau des Angebotes kamen mir persönlich sehr entgegen. Die einzelnen Module bauten logisch aufeinander auf und forderten mich, durch den sich langsam steigernden Schwierigkeitsgrad, auf unterschiedlichen Ebenen. Ich persönlich habe mich sehr genau an die vorgeschlagene Reihenfolge der Module gehalten und bin damit sehr gut zurechtgekommen. Es wäre aber auch ein flexibleres Abarbeiten der Prüfungsleistungen möglich gewesen. Die Fallaufgaben, wie auch die Klausuren, haben mich mitunter frustriert, vor allem dann, wenn ich den Eindruck hatte, dass die Studienhefte mich unzureichend vorbereitet haben. Rückblickend muss ich aber auch selbstkritisch sagen, dass ich nicht alle Optionen der Vorbereitung ausgeschöpft habe. Die Vorbereitung auf die Prüfung ist auf unterschiedliche Weise möglich. Genannt seien hier die Einsendeaufgaben, der Austausch mit den verschiedenen Tutoren oder auch mit anderen Studierenden in verschiedenen Foren und natürlich die Onlineseminare. Ich habe alle diese Möglichkeiten mehr oder weniger intensiv genutzt und kann sagen, dass sie einem vor allem Sicherheit geben, im Notfall Hilfe zu bekommen.
Die Onlineseminare haben mir dabei besonders gut gefallen, nicht zuletzt durch die hohe Qualität der ausführenden Tutoren und einem guten Techniksupport. Diese Seminare sind zwar kein Ersatz für eine Präsenzvorlesung, waren aber für mich jedes Mal eine Bereicherung. Tatsächlich hätte ich gerne mehr Seminare gehabt und hatte auch von anderen Studierenden dieses Feedback.
Das verwendete Studienmaterial wurde komplett digital zur Verfügung gestellt, es entfielen also Transportkosten für Bücher und Studienhefte, was in meinem Fall ein wichtiger Aspekt war. Die Audiovarianten habe ich getestet, war aber kein Fan, vor allem wegen der monotonen Stimmen. Die Idee als solche finde ich aber dennoch gut. Der Zugang zu zahlreichen Literaturdatenbanken hat mich sehr beeindruckt. Ich habe vor allem diese Möglichkeit intensiv genutzt, um mich mit maßgeblicher Literatur zu versorgen.
Mein Bachelorstudium absolvierte ich in Vollzeit, bei gleichzeitiger Vollzeitbeschäftigung. Das ist in seiner Konzeption so nicht vorgesehen, war aber auf Grund meiner flexiblen Arbeitsgestaltung für mich dennoch machbar. Man sollte dazu vielleicht sagen, dass, obwohl das Studium für mich oberste Priorität war, ich sehr diszipliniert an meinem mir gesteckten Ziel festhalten musste, um innerhalb des Zeitfensters zu bleiben. Viel Urlaub und alle Wochenenden waren reine Studienzeit. Da ist es gut, wenn die Arbeit nicht als Arbeit wahrgenommen wird! Hätte es auf privater oder beruflicher Ebene Probleme gegeben, wäre es wohl nicht möglich gewesen.
Am wenigsten begeistert hat mich das Gruppenprojekt, das die Entwicklung eines realisierbaren Marketingprojektes zum Inhalt hatte. Bis heute hat sich mir der Sinn dafür nicht erschlossen, inwieweit die Konzeption eines realen Projektes, bei dem wirkliche Personen oder Strukturen, die durch eine willkürlich und völlig unrealistisch zusammengestellte Gruppe bearbeitet werden, meine Marketingkompetenzen erhöhen soll.
Einer der prägnantesten Vorzüge der APOLLON Hochschule war für mich die Möglichkeit, das gesamte Studium online zu absolvieren. Nur so war es für mich überhaupt aus 5000 km Distanz durchführbar. Die Betreuung durch die Dozenten ist von unterschiedlicher Qualität und nicht zuletzt abhängig von der jeweiligen Person. Ich kann mir aber vorstellen, dass das auch an einer Präsenzuniversität nicht anders ist.
Nicht zuletzt möchte ich die durchweg positiven Eindrücke vom Studienservice erwähnen. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt und würde daher auf jeden Fall wieder mit der APOLLON studieren, auch wenn ich die nächsten Monate lieber wieder unseren Antilopen, Schildkröten und Straußen beim Grasen zusehe.