ErfahrungsBerichte

Martin Methlow
(B. A.)

Erlernter Beruf Medizinischer Technologe für Radiologie (MTR)
GeburtsJahr 1986

Praxisnahes Fernstudium: „Heute gelernt, morgen in die Tat umgesetzt“

Martin Methlow, Jahrgang 1986, wollte nach dem Abitur eigentlich Medizin studieren. Stattdessen arbeitete er als Praxismanager und leitender Medizinischer Technologe für Radiologie (MTR) im MVZ Rhein-Main-Zentrum für Diagnostik, ist Geschäftsführender Gesellschafter der Konstanzprüfung-Südhessen, seit 2023 Host des Radiologie-Podcasts „Auf Knopfdruck“ – und nicht zuletzt Fernstudent an der APOLLON Hochschule. Dort studiert er nebenberuflich den Bachelor Gesundheitsökonomie (B. A.). Wie er all diese Tätigkeiten und sein Familienleben mit Frau und zwei Töchtern unter einen Hut bekommt, hat er uns im Interview erzählt.

Herr Methlow, erzählen Sie uns bitte von Ihrer beruflichen Laufbahn.  

Martin Methlow: Nach dem Abitur wollte ich Medizin studieren, aber mein Numerus Clausus reichte nicht aus und es lagen 14 Wartesemester vor mir. Mein Arzt hat mir damals zu einer Ausbildung zum MTR geraten, um einen Einblick in die Medizin zu bekommen und die Zeit bis zum Studium sinnvoll zu überbrücken. Ich habe schnell einen Ausbildungsplatz bekommen und die Ausbildung gemacht – mit dem Gedanken im Hinterkopf, danach zu studieren. Dann arbeitete ich aber erst eine Weile, verdiente Geld, lernte meine Frau kennen, die Kinder kamen – und der Schritt an die Uni hatte sich irgendwann erledigt. Nach einigen Jahren der Berufstätigkeit in einer Praxis wechselte ich in ein Radiologiezentrum, das zu den modernsten und innovativsten Diagnostikzentren Europas gehört. Dort lernte ich die Radiologie noch einmal ganz neu kennen, bildete mich kontinuierlich weiter und war fasziniert von den technischen Möglichkeiten, die sich rasant entwickelten. Ich arbeitete mich zusätzlich in den Management-Bereich ein und leitete nach einigen Monaten das Qualitätsmanagement in unserem Betrieb.

2017 entschloss ich mich, unter anderem motiviert durch meinen Chef, doch noch ein Studium in Angriff zu nehmen – ich schrieb mich an der APOLLON Hochschule für den Bachelor Gesundheitsökonomie (B. A.) ein. Ich plane, das nebenberufliche Fernstudium im kommenden Jahr zu beenden. Seit 2023 bringe ich zudem gemeinsam mit meiner MTR-Kollegin Tabea Paulus regelmäßig den Podcast „Auf Knopfdruck – Der Radiologie-Podcast“ heraus. Anfang 2025 stehen für mich berufliche Änderungen an: Ich werde die Praxis verlassen und mich in Zukunft ausschließlich Managementaufgaben widmen.

Wie sind Sie darauf gekommen, ein Fernstudium zu beginnen? Und warum haben Sie sich für Ihren Studiengang bei APOLLON entschieden?

Mir ist lebenslanges Lernen wichtig, ich bin neugierig, langweile mich schnell und es macht mir einfach Spaß, immer wieder Neues dazuzulernen. Glücklicherweise ist das in meinem Beruf möglich und sogar notwendig. Mein Chef riet mir irgendwann dazu, einen Master zu machen, um mich für weitere Aufgaben zu qualifizieren. Das war jedoch ohne Bachelor-Abschluss kaum möglich. In Salzburg hätte es eine Option gegeben, aber dafür hätte ich jedes Wochenende nach Österreich fliegen müssen – mit Familie undenkbar. Ich habe mich schließlich nach Fernhochschulen umgesehen und stieß auf die APOLLON Hochschule. Mir gefiel der flexible Aufbau, denn mir war von Anfang an klar, dass ein Studium neben Arbeit und Familie bei mir nicht glatt durchlaufen würde. Ich wollte es in meinem Tempo gestalten können.

Die eigentliche Entscheidung für das Fernstudium fiel dann allerdings erst, als es auf dem Smartphone die neue Funktion gab, sich die tägliche Bildschirmzeit anzeigen zu lassen. Ich merkte, wie viel Zeit ich am Handy mit mehr oder weniger sinnlosem Swipen verbrachte. Ich bestellte mir ein Probepaket bei der APOLLON Hochschule und rechnete mir detailliert aus, wie viel Zeit ich im Studium pro Credit benötigen würde. Schließlich meldete ich mich bei sämtlichen Social-Media-Kanälen und Apps ab und bei der APOLLON Hochschule an. Für den Bachelor Gesundheitsökonomie habe ich mich entschieden, weil ich mittlerweile in leitender Position im Qualitätsmanagement arbeite und mir einen fundierten Management-Hintergrund wünschte. Ich habe gezielt nach einem Studiengang gesucht, der das Gesundheitswesen und BWL kombiniert.

Wie gestaltet sich das Fernstudium für Sie?

Es war für mich zunächst schwierig, einen Lernrhythmus zu finden. Ich habe sehr detailliert gearbeitet und immer alles gelesen, was viel Zeit in Anspruch nahm. Meistens habe ich abends ein bis zwei Stunden gelernt, oft bin ich darüber eingeschlafen. Während der Pandemie hatten wir im Radiologiezentrum sogar mehr zu tun als zuvor, insofern hatte ich weniger Zeit fürs Studium.

Die Wende kam für mich, als ich zufällig auf einen beruflichen Kontakt traf, der auch an der APOLLON Hochschule studierte. Er hat mir wertvolle Lerntipps gegeben, die mir sehr weiterhalfen. Ich habe mir zum Beispiel nach dem Gespräch mit ihm ein konkretes Ziel gesetzt: Ich möchte jeden Monat eine Fallaufgabe schaffen. Dafür suche ich mir nun schlagwortartig die jeweils wichtigen Teilbereiche aus dem Studienheft heraus und lese gezielt nach, was ich für die Bearbeitung der Fallaufgabe brauche. Das funktioniert für mich sehr gut und ich komme schneller voran. Im Nachhinein würde ich auch an die Klausuren anders herangehen: Ich hatte sie terminlich nach hinten geschoben. Das führte aber dazu, dass ich die Studienhefte zum jeweiligen Thema zwei Mal intensiv durcharbeiten musste, da zum Klausurtermin schon wieder zu viel Zeit vergangen war und die Inhalte für mich nicht mehr präsent waren.

Ich habe im Laufe des Studiums auch immer wieder verschiedene Angebote genutzt, um mich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen zu vernetzen, etwa den APOLLON Stammtisch in verschiedenen Städten besucht und auch mit organisiert, aber das meiste ist leider eingeschlafen. Ein größerer Austausch fand bei den Präsenzseminaren statt, die ich sehr schätze. Dort lernte ich Mitstudierende kennen, die auf dem gleichen Level im Studium waren wie ich und es haben sich Kontakte fürs Gruppenprojekt ergeben.

Wie funktionieren Arbeit, Familie und Fernstudium nebeneinander?

Mein Arbeitgeber hat das Fernstudium angeregt und mich von Anfang an unterstützt. Mein Familienleben hat trotz Arbeit und Fernstudium unverändert stattgefunden, ich habe mir nichts verboten und auf nichts verzichtet. Ich habe eigentlich immer erst gelernt, wenn meine Frau und meine Kinder schon schliefen. Was ich als positiv empfinde: den Effekt auf die Kinder. Ich möchte ein gutes Vorbild für sie abgeben, ihnen zeigen, dass man, wenn man Ziele hat, auch etwas dafür tun muss. Mir ist wichtig, dass sie nicht denken, dass ihr Papa automatisch alles weiß – sie sehen ja, dass auch ich mir Mühe geben muss, um immer wieder Dinge dazuzulernen.

Was gefällt Ihnen besonders am APOLLON Fernstudium?

Die Flexibilität auf allen Ebenen ist ein absoluter Vorteil für mich. Ich liege zum Beispiel über der Regelstudienzeit, was aber kein Problem ist, denn ich kann für mich entscheiden, dass es so in mein Leben und meinen Alltag passt. Bei anderen Fernhochschulen gibt es – soweit ich weiß – wesentlich straffere Vorgaben und Termine. Wenn für mich durch das Fernstudium zu viel Druck entstanden wäre, hätte ich es nicht gemacht.

Wie praxisnah empfinden Sie das Studium und bringt es Sie Ihren beruflichen Zielen näher?

Das Studium ist sehr praxisorientiert konzipiert, es werden oft Fallbeispiele aus dem Praxisalltag gebracht. Nach dem Motto „Heute gelernt, morgen in die Tat umgesetzt“ konnte ich schon viele Studieninhalte in meinen Berufsalltag einbringen, zum Beispiel in der Kommunikation in Team-Meetings. Ich habe aber auch ein gewisses Verständnis für Abrechnungssysteme erworben und konnte etwa die Grundlagen der Empirie für meinen Job nutzen. Auch im direkten Austausch mit den Ärztinnen und Ärzten in unserem Zentrum kann ich vieles anbringen. Meine Kolleginnen und Kollegen sind glücklicherweise sehr offen für Neues, für kreative Denkprozesse und Innovationen. Meinen beruflichen Zielen hat mich das Studium insofern nähergebracht, dass ich mich aus dem operativen Bereich zurückziehen und in Zukunft im Management tätig sein werde.

Wie kam es dazu, dass Sie neben Beruf, Familie und Fernstudium auch noch einen Podcast herausbringen und worum geht es in „Auf Knopfdruck“? 

Im Podcast dreht sich alles rund um die ganze Bandbreite der Radiologie aus der Sicht von zwei MTR. In meinem Job habe ich oft mit Auszubildenden oder Berufsanfängern zu tun, denen ich Verschiedenes erkläre. Oft stelle ich dabei fest, dass sie sehr motiviert sind, aber mitunter nicht optimal auf das vorbereitet, was sie im Berufsleben erwartet. Deshalb möchten meine Kollegin Tabea Paulus und ich im Podcast auf unterhaltsame, leicht verständliche Art und Weise Wissen vermitteln. Wir nehmen uns jeweils ein fachliches Thema vor und erläutern es in möglichst einfachen Worten ohne komplizierte Fachsprache. Wir möchten damit all diejenigen erreichen, die mit der Radiologie zu tun haben oder sich dafür interessieren: Junge Leute, die sich für eine Ausbildung in dem Bereich begeistern, Berufseinsteiger, aber auch Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten. Wir freuen uns immer sehr über Feedback und positive Rückmeldungen. Der Arbeitsaufwand für den Podcast ist zwar hoch, aber es macht auch riesigen Spaß!