ErfahrungsBerichte
Dhana Husmann
(M. A.)
Master neben dem Vollzeitjob: „Ich studiere flexibel, zeit- und ortsunabhängig“
Dhana Husmann arbeitet als Referentin für Digitalisierung im Gesundheitsbereich und studiert seit August 2023 nebenberuflich den Master-Studiengang Digital Health (M. A.) an der APOLLON Hochschule. Was sie zum Fernstudium motiviert hat und wie sie die akademische Weiterbildung in ihren Alltag integriert, hat sie uns im Interview erzählt.
Frau Husmann, erzählen Sie bitte von Ihrem Werdegang.
Dhana Husmann: Mein Abitur habe ich an einer Berufsbildenden Schule für Gesundheit und Soziales gemacht – schon damals zeigte sich meine Affinität zum Gesundheitswesen. Am liebsten hätte ich nach der Schule Medizin studiert, aber leider reichte mein Numerus Clausus nicht für einen Studienplatz. Deshalb machte ich von 2016 bis 2019 zunächst eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Arbeit gefiel mir sehr gut, die Bedingungen, unter denen Pflegekräfte arbeiten müssen, weniger. So entschied ich mich doch noch dafür, von 2019 bis 2022 in Vollzeit den Bachelor in Public Health und Rechtswissenschaften an der Universität Bremen zu studieren. Nebenbei arbeitete ich weiter in der Pflege.
2021 zog ich zurück nach Hannover und machte dort ein Praktikum beim Verein Gesundheitswirtschaft Hannover e. V.. Der Verein hat sich die Gesundheitsförderung, die Verbesserung der Gesundheitswirtschaft sowie die Vernetzung des Gesundheits- und das Versorgungsmanagements in Hannover zum Ziel gesetzt. Ich kam dort während meines Praktikums mit dem Thema Digitalisierung im ambulanten Bereich in Berührung, das mich so sehr interessierte, dass es Gegenstand meiner Bachelor-Arbeit wurde: „Wie sind Videosprechstunden in Deutschland während der Corona-Pandemie (2020-2022) mit dem Model zur Evaluation von telemedizinischen Anwendungen (MAST) zu bewerten?“
Nach dem Abschluss meines Bachelor-Studiums arbeitete ich kurz als Recruiterin bei einer Personalberatung im Gesundheitsbereich. Seit Anfang 2023 bin ich nun Referentin für Digitalisierung bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen. Den Gedanken daran, noch den Master zu machen, hatte ich schon lange im Hinterkopf und startete schließlich im August 2023 mit dem Master Digital Health an der APOLLON Hochschule. Aktuell schreibe ich das Exposé für meine Masterthesis und plane, Ende 2024 das Studium zu beenden.
Wann, wie und warum sind Sie darauf gekommen, ein Fernstudium zu beginnen?
Nachdem ich das Bachelor-Studium erfolgreich beendet hatte, wollte ich mich insbesondere im Bereich Digitalisierung weiter spezialisieren, da ich hier großes Potential für eine Entlastung des Gesundheitswesens sehe. Ich wollte aber auch weiter arbeiten, in jeder Hinsicht auf eigenen Beinen stehen und finanziell unabhängig bleiben. Für mich wäre es undenkbar gewesen, aus der Berufstätigkeit noch einmal ins klassische Studentenleben zurückzukehren. Deshalb kam der Gedanke an ein nebenberufliches Fernstudium auf. Ich hatte mir erhofft, mit einem Fernstudium flexibel zu sein und in meinem eigenen Tempo studieren zu können – und so kam es dann auch.
Warum haben Sie sich für Ihren Studiengang und die APOLLON Hochschule entschieden?
Ich habe gezielt nach einem Fernstudiengang im Bereich Digitalisierung gesucht und bin schnell auf den Master Digital Health an der APOLLON Hochschule gestoßen. Die APOLLON Hochschule war mir aus meiner Zeit in Bremen bereits ein Begriff und ich hatte nur Positives gehört. Bei einem Besuch der DMEA (Anmerk. d. Red.: Internationale Messe für die digitale Gesundheitsversorgung) in Berlin habe ich mich dann mit Prof. Dr. Felix Hoffmann, Studiengangsleiter des Masters Digital Health, unterhalten und mich danach für das Fernstudium bei APOLLON entschieden. Da ich aber gerade erst einen neuen Job angefangen hatte und mich erst einarbeiten wollte, wartete ich noch ein halbes Jahr, bis ich schließlich mit dem Master-Studium begann.
Wie organisieren Sie sich Ihr Fernstudium neben dem Beruf?
Eine klassische Woche sieht bei mir so aus: Montags bis freitags arbeite ich von 8 bis 17 Uhr. Danach lerne ich von ca. 18.30 bis 21 Uhr. Am Wochenende kommen je nach Bedarf noch einmal fünf bis acht Stunden Lernzeit, aufgeteilt auf zwei Tage, hinzu. Ich habe versucht, die Module der Reihe nach abzuarbeiten, es musste aber zeitlich auch zu meinem Arbeitsalltag passen. Ich bin nur einmal nach Bremen gefahren, um vor Ort eine Klausur zu schreiben – aber da spielten eher nostalgische Gründe eine Rolle, weil ich an der Universität Bremen ja bereits mein Bachelor-Studium absolviert hatte.
Momentan nutze ich meinen Urlaub, um das Exposé für meine Masterthesis zu schreiben. Das ist aber eine Ausnahme – wenn ich sonst Urlaub hatte, habe ich in dieser Zeit auch bewusst nichts fürs Studium getan, denn Pausen halte ich für wichtig. In mein Privatleben konnte ich das Studium ebenfalls gut integrieren, vielleicht auch, weil es für mich dazugehört, im Studium gewisse Kompromisse einzugehen und ab und zu auf Dinge zu verzichten. Zusätzlich habe ich ein verständnisvolles Umfeld, dafür bin ich meiner Familie und meinem Partner sehr dankbar.
Wie sieht es mit dem Thema Motivation aus?
Ich versuche, immer auf Kopf und Körper zu hören. So gab es natürlich auch Tage, an denen ich keine Lust hatte und es mit dem Lernen dann eben nicht klappte wie geplant. Im Sommer erforderte es mehr Selbstdisziplin, sich zum Lernen an den Schreibtisch zu setzen als im Winter und wenn ich beruflich sehr eingespannt war, gestaltete es sich ebenfalls schwieriger. Aber überwiegend war ich tatsächlich diszipliniert, weil ich das Ganze ja freiwillig mache, die Inhalte meines Studiums spannend finde und ich mir nicht zuletzt neue berufliche Perspektiven erarbeite. Ich mache mir keinen Druck, was die Noten angeht und freue mich einfach darüber, dass ich am Ende des Studiums über mehr Wissen verfügen werde als vorher.
Was gefällt Ihnen besonders gut am Fernstudium, was ist herausfordernd?
Ich studiere flexibel, zeit- und ortsunabhängig. Als Referentin bin ich viel unterwegs, kann aber überall einfach meinen Laptop aufklappen und lernen, wann und wo ich möchte. Dadurch lässt sich das Studium sehr gut mit meinem Alltag vereinbaren. Fast alles lässt sich zudem online erledigen – das ist einerseits praktisch, andererseits kann dadurch das Gefühl entstehen, man sei ein Einzelkämpfer. Bei größeren Projekten war es mir immer wichtig, meine Tutorinnen und Tutoren wenigstens einmal kurz virtuell kennenzulernen. Besonders positiv fällt mir an der APOLLON Hochschule auf, wie sehr man sich um die Unterstützung der Studierenden bemüht und ihre Bedürfnisse im Blick behält. Der Studienservice berät und hilft, wo er kann, es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, im Studium Pausen einzulegen, zu verlängern und vieles mehr.
Welche Rolle spielt das Studium für Ihre beruflichen Pläne?
Ich hoffe, mich mit dem Master beruflich breiter aufstellen zu können. Ich sehe viele Mehrwerte in der Digitalisierung, sowohl im ambulanten Bereich als auch im Krankenhauswesen, und möchte letztlich mit meinem Know-how dazu beitragen, die Patientenversorgung zu verbessern. Aus meiner Sicht steckt die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen noch in den Kinderschuhen, es gibt viele tolle Ideen und Insellösungen, aber die Integration in die Versorgung verläuft eher holprig und es müssen noch einige Hürden bei der Umsetzung überwunden werden.