ErfahrungsBerichte

Katja Ferchof
(B. A.)
Zwischen Vollzeitjob und Fernstudium: „Es gibt noch so viel Neues zu lernen“
Katja Ferchof arbeitet in Vollzeit als Integrationserzieherin, studiert seit Ende 2021 nebenberuflich den Studiengang Bachelor Soziale Arbeit (B. A.) an der APOLLON Hochschule – und seit Mai 2024 zusätzlich den Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik für Erzieher:innen an der IU. Was sie antreibt und wie sie ihren Alltag zwischen Vollzeitjob und Fernstudium organisiert, hat sie uns im Interview erzählt.
Frau Ferchof, wie sieht Ihr Werdegang aus?
Katja Ferchof: Ich habe die Schule mit der Mittleren Reife abgeschlossen und danach eine Ausbildung zur Friseurin gemacht. In dem Beruf bin ich aber nicht glücklich geworden und schloss eine Ausbildung zur Floristin an. Die Arbeit machte mir viel Spaß, nach einiger Zeit bekam ich durch die Bedingungen – Kälte, Nässe, körperlich anstrengende Tätigkeiten – aber leider gesundheitliche Probleme. Um mich in Ruhe beruflich neu zu orientieren, arbeitete ich zunächst eine Weile in einem Großraumbüro. Mit mittlerweile Ende 20 entschied ich mich schließlich zu einer dritten Ausbildung, wurde Erzieherin und qualifizierte mich zur Integrationserzieherin weiter. Ich arbeite aktuell 20 Stunden als Integrationserzieherin an einer Grundschule. 20 weitere Stunden bin ich abgeordnet in beratender Funktion an einem Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentum (SIBUZ) in Berlin tätig. Nebenberuflich studiere ich seit Ende 2021 den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit an der APOLLON Hochschule und seit Mai 2024 zusätzlich Kindheitspädagogik für Erzieher:innen an der IU. Seit November 2024 betreibe ich darüber hinaus ein kleines Online-Business mit Büchern für Erzieher:innen, Notizbüchern, Ausmalbüchern und Journalen. Dort lebe ich meine kreative Seite aus.
Wie sind Sie darauf gekommen, ein Fernstudium zu machen?
Ich war unglücklich mit der Limitation der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten als Integrationserzieherin. Vor allem in meiner beratenden Position stellte ich oft fest, dass mir das theoretische Wissen fehlte, um die Menschen, die bei mir Hilfe suchten, fundiert unterstützen zu können. Ich wollte für mich eine neue berufliche Perspektive entwickeln. Ein Fernstudium lag als Weiterbildungsmöglichkeit neben dem Beruf nah und war ohne Abitur möglich. Die APOLLON Hochschule war mir auf Anhieb sympathisch, der Austausch mit dem Studienservice toll und die Atmosphäre familiär. Für mich spielte auch das Thema Klausuren eine Rolle: Seit der Schulzeit verursachen klassische Klausuren bei mir enormen Stress. In meinem Studiengang an der APOLLON Hochschule stehen nicht viele Klausuren an und ich mag das Konzept der Open-Book-Klausuren. So bekomme ich die Gelegenheit, mich einem bestimmten Thema im Rahmen der Klausur anzunähern, ohne unter allzu großen Druck zu geraten – obwohl die Klausuren natürlich trotzdem sehr anspruchsvoll sind.
Warum der zusätzliche Studiengang an der IU?
Mein Studium an der APOLLON neigte sich langsam dem Ende zu, aktuell stehe ich kurz vor der Thesiserstellung. Im Studiengang Soziale Arbeit wird viel Wissen rund um die verschiedensten Themenbereiche vermittelt, ich wollte aber mit dem Studiengang Kindheitspädagogik für Erzieher:innen die Gelegenheit nutzen, die Kenntnisse in meinem Berufsfeld zu vertiefen. Der Studiengang setzt genau dort an und eröffnet mir neue Handlungsstrategien in meinem beruflichen Alltag.
Wie bekommen Sie Arbeit und zwei Studiengänge unter einen Hut?
Unter der Woche lerne ich weniger, denn für meine Arbeit brauche ich viel Energie. Dafür plane ich die Wochenenden fürs Studium ein – ich habe dann einfach mehr Ruhe. In der Regel mache ich am Samstag und Sonntag vormittags Sport und setze mich danach sieben bis acht Stunden an den Schreibtisch. Da ich nicht für den akademischen Abschluss oder einen neuen Job studiere, lerne ich bedürfnisorientiert. Meine Motivation sind die Inhalte: Ich schaue genau, was ich gerade wissen möchte und suche mir aus dem jeweiligen Studiengang das entsprechende Modul aus. Das schafft Zufriedenheit für mich, weil ich nicht einfach abarbeite, sondern immer nur das mache, was mich wirklich interessiert. Darüber hinaus achte ich gut auf mich, meditiere und pflege soziale Kontakte, die mir Kraft geben.
Was gefällt Ihnen besonders gut am Fernstudium und was ist herausfordernd?
Ein großer Vorteil für mich: Ich kann mir alles selbst einteilen. Ich bin zum Beispiel nicht gerne mit vielen Menschen zusammen an einem Ort, mag mich nicht mit anderen Studierenden vergleichen und möchte mein eigenes Lerntempo finden. Ich brauche eine gewisse Autonomie, insofern ist das selbstbestimmte Lernen perfekt für mich. Ein Fernstudium kommt diesen Bedürfnissen entgegen. An der APOLLON Hochschule gefällt mir besonders, dass man nicht nur als eine Studierende von vielen, sondern als Mensch mit eigener Geschichte wahrgenommen und mit einem ganzheitlichen Blick betrachtet wird – eine sehr respektvolle und verständnisvolle Haltung.
Die ersten Monate des Studiums waren für mich durchaus herausfordernd: Bevor ich mich den Inhalten widmen konnte, musste ich erst das wissenschaftliche Arbeiten lernen und mich zum Beispiel damit vertraut machen, wie ich bestimmte digitale Tools nutze, eine Word-Formatierung richtig hinbekomme oder eine Gliederung erstelle. Da gab es bei mir einige Lücken, die ich schließen musste. Natürlich hatte ich, vor allem in den ersten Monaten, auch Ängste und Selbstzweifel: Schaffe ich das Studium? Ist jemand enttäuscht, wenn ich es nicht schaffe? Aber nach und nach habe ich mich eingearbeitet, mir viele Video-Tutorials angeschaut und Podcasts gehört, die mir halfen. Besonders dankbar bin ich meiner Mentorin* Heike Viethen für ihre Unterstützung: Sie hatte immer ein offenes Ohr für mich und hat mir gerade in der Anfangszeit an der APOLLON Hochschule viele gute Tipps und vor allem mentalen Halt gegeben.
Sind Sie durch die Studiengänge Ihren persönlichen und beruflichen Zielen nähergekommen?
Ich verfolge mit dem Studium keine konkreten beruflichen Ziele, bin aber dankbar dafür, dass ich schon so viel habe lernen dürfen. Die beiden Studiengänge geben mir die Möglichkeit, zu erkennen, wo meine Stärken und Schwächen liegen und herauszufinden, in welche Richtung es in Zukunft beruflich für mich gehen könnte. Das Studieren hat auch zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen. Ich habe zum Beispiel die wichtige Erfahrung gemacht, dass man sich manchmal selbst im Weg steht und keine Angst vor Fehlern haben sollte. Und ich konnte feststellen: Je mehr man lernt, desto weniger weiß man. Es gibt noch so viel Neues zu lernen. Ich möchte mein inhaltliches Wissen unbedingt weiter vertiefen und kann mir gut vorstellen, noch einen Master zu machen.
*Mit unserem Mentoring-Programm bieten wir allen Studierenden eine ganz besondere Unterstützung: Erfahrene Studierende und Absolventen stehen Ihnen bei Ihren Fragen im Studienalltag zur Seite und unterstützen Sie dabei, Ihre individuelle Study-Work-Life-Balance zu finden oder zu optimieren. Studierende können sich gerne über den Online-Campus an den Studienservice wenden: mentoring@mail.apollon-campus.de.