ErfahrungsBerichte
Rebecca Dreves
(B. A.)
TIEFENENTSPANNT DANK FERNSTUDIUM: „MAN KANN ALLES SCHAFFEN“
Rebecca Dreves hat Höhen und Tiefen des Fernstudiums durchlebt – dennoch würde sie im Nachhinein nichts anders machen. Die 1991 geborene, ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin hat 2020 den Studiengang Bachelor Gesundheitsökonomie an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft erfolgreich beendet. Sie arbeitet heute als Medizincontrollerin bei einer großen Krankenkasse.
Frau Dreves, was waren die Beweggründe für die Aufnahme Ihres Fernstudiums? Und warum haben Sie sich für den Studiengang Gesundheitsökonomie entschieden?
Rebecca Dreves: Nachdem ich meine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen hatte und bereits im Berufsleben stand, machte ich eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen. Mein Ziel war damals die Pflegedienstleitung. Ich merkte jedoch schnell, dass die Fachwirt-Weiterbildung für mich keine berufliche Entwicklung bedeutete. Immerhin eröffnete es mir aber eine andere Möglichkeit: das Studium. Da ich kein Abitur habe, hatte ich diesen akademischen Weg für mich zuvor gar nicht in Erwägung gezogen – und nun konnte ich die Gelegenheit nutzen. Für den Bachelor-Studiengang Gesundheitsökonomie habe ich mich entschieden, weil mich der Mix aus Gesundheits- und Wirtschaftsaspekten und dabei insbesondere das Thema Finanzierung schon lange interessierten.
Wie gestaltete sich das Studium für Sie und wie ließen sich Beruf, Studium und Privatleben vereinen?
Anfangs war ich neben dem Fernstudium in Vollzeit im Krankenhaus tätig. Die Zeit zum Lernen konnte ich mir damals sehr gut einteilen, so dass ich schnell vorankam. Als ich etwa die Hälfte meines Studiums hinter mir hatte, zogen mein Mann und ich aus einer eher ländlichen Gegend in eine Großstadt. Dort arbeitete ich zunächst in Teilzeit auf einer Entbindungsstation.
Relativ schnell folgte dann – auch dank meines „halben“ Studiums – ein spannender Jobwechsel: Ich bekam eine Stelle als Sachbearbeiterin bei einer großen Krankenkasse. Was für mich beruflich positiv war, wirkte sich auf mein Studium erstmal negativ aus. Ich konzentrierte mich voll auf die neue Stadt und den neuen Job und habe das Studieren deshalb eine Weile zurückgestellt. Diese Möglichkeit, zu pausieren, habe ich als Luxus und Herausforderung zugleich empfunden: Es ist einerseits toll, so flexibel zu sein, andererseits ist es auch belastend, das Studium so lange „mitzuschleppen“. Wenn man sich eine Weile nicht oder kaum mit dem Studium beschäftigt hat, ist es mühsam, wieder einzusteigen. Für mich bedeutete es, sowohl inhaltliche Grundlagen als auch das „Handwerkszeug“, wie das wissenschaftliche Arbeiten, auffrischen zu müssen.
Mein ursprüngliches Vorhaben, den Bachelor in der Regelstudienzeit zu schaffen, musste ich irgendwann aufgeben. Zum Ende des Studiums hin wurde ich schwanger. Während ich an meiner Bachelor-Thesis schrieb, war unsere Tochter dann schon auf der Welt, was das Ganze nicht unbedingt erleichterte.
Wie konnten Sie sich motivieren, was hat Ihnen geholfen?
Während des Schreibens meiner Bachelor-Thesis konnte ich mich vor allem mit dem Gedanken motivieren, dass ich mich ja bereits auf der Zielgeraden befand. Im Studium habe ich im Laufe der Zeit bei Präsenzseminaren, aber auch online, immer wieder Kommilitoninnen und Kommilitonen kennengelernt, mit denen sich zum Teil richtige Freundschaften entwickelt haben. Der Austausch hat so viel Spaß gemacht und wir haben uns immer wieder gegenseitig unterstützt und motiviert. Besonders gut aufgehoben fühlte ich mich die ganze Zeit über beim gesamten Team der APOLLON Hochschule. Alle waren total hilfsbereit und haben mich unterstützt, wo sie konnten. Man spürte deutlich, dass sie auch wollen, dass man es schafft. Für jedes Problem gab es zu jeder Zeit eine Lösung.
Hat sich das Fernstudium auf Ihre Karriere ausgewirkt?
Ja! Im Dezember 2020 war ich mit dem Studium fertig. Und am 15. März 2021 trat ich meine neue Stelle als Medizincontrollerin bei der Krankenkasse an, bei der ich zuvor bereits als Sachbearbeiterin tätig gewesen war. Ich habe damit mein persönliches Ziel erreicht: Ich wollte beruflich weiterkommen – vor allem, um mitgestalten zu können. In meiner jetzigen Position habe ich die Freiheit, Ideen einzubringen und an Stellschrauben zu drehen, um bestimmte Dinge zu ändern und natürlich möglichst zu verbessern.
Würden Sie in Bezug aufs Fernstudium rückblickend etwas anders machen? Was raten Sie anderen Studierenden?
Ich würde nichts anders machen, auch wenn es oft nicht leicht war. Meine Tipps für Fernstudierende: Nehmt die Unterstützungsangebote an, die es gibt. Lasst das Studium auf euch zukommen. Man kann das schaffen – selbst mit Vollzeit-Job und Kindern.
Konnten Sie – abgesehen von den Lerninhalten – etwas aus dem Studium mitnehmen?
Ich bin mit mir selbst im Reinen und absolut tiefenentspannt in meinem Berufsalltag. Durch die Herausforderungen, denen ich mich während meines Fernstudiums stellen musste, habe ich das Gefühl, dass mich eigentlich nichts mehr erschüttern kann. Wenn man so viel unter einen Hut bekommt, gibt einem das die innere Sicherheit, nahezu alles irgendwie meistern zu können.