ErfahrungsBerichte

Josie Hofmann
(B. A.)
DER TRAUM VON OLYMPIA UND DIE VORBEREITUNG AUF DAS LEBEN DANACH: FERNSTUDIUM UND LEISTUNGSSPORT
Josie Hofmann, Jahrgang 1996, hat in ihrem Sportlerinnenleben schon viel erreicht: Sowohl im Inline Speedskating als auch im Eisschnelllauf ist sie mehrfache Deutsche Meisterin, auf Rollen Weltmeisterin und auf dem Eis unter anderem zweifache Siegerin im Gesamtweltcup U23. Ihren größten Traum möchte sie sich aber erst noch erfüllen – und steckt dafür mitten in den Vorbereitungen: die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Italien. Doch auch für die Zeit nach dem Leistungssport hat Josie Hofmann Pläne. Deshalb studiert sie seit 2017 den Bachelor-Studiengang Präventions- und Gesundheitsmanagement (B. A.) an der APOLLON Hochschule und steht mittlerweile kurz vor dem Abschluss. Wir haben uns mit ihr über ihren ungewöhnlichen Alltag und die Vereinbarkeit von Leistungssport und Fernstudium unterhalten.
Frau Hofmann, können Sie uns bitte schildern, wie Ihr typischer Tag momentan aussieht?
Josi Hofmann: Vorausschicken muss ich, dass ich mich als Leistungssportlerin dazu verpflichtet fühle, Sport und sportliche Erfolge an die erste Stelle zu stellen und alles andere unterzuordnen, also auch meine Freizeit und die berufliche Entwicklung. Ich stecke derzeit mitten im Olympischen Vier-Jahres-Rhythmus und mein Alltag wird nahezu komplett durch meinen Trainer strukturiert. Im Mittelpunkt stehen Trainingszyklen, Trainingslager, Qualifikationswettkämpfe und Regeneration. Konkret sieht das momentan so aus: Ich stehe früh auf und starte nach dem Frühstück ins erste Training. Es folgen Mittagessen und Regeneration, danach das zweite Training, Abendessen, Schlafen. Schlaf ist besonders wichtig für die Regeneration, selbstverständlich achte ich auch auf eine gesunde Ernährung. Freie Tage habe ich nicht, auch samstags und sonntags wird trainiert. Ab und zu finden zudem nationale und internationale Trainingslager und Wettkämpfe statt. Das Reisen ist auf der einen Seite toll, man lernt viele Leute und Länder kennen, aber auf der anderen Seite kann es auch sehr anstrengend sein.
Wie schaffen Sie es, in einem derart durchgetakteten Alltag auch noch zu studieren?
Oft nutze ich die Mittagspause zum Lernen und auf Reisen habe ich immer meinen Laptop und zum Teil die Studienhefte dabei. Der große Vorteil für mich ist, dass ich das meiste online machen kann, das klappt super. Selbst Open-Book-Klausuren kann ich ja von überall auf der Welt aus mitschreiben. Mit meinen Mitstudierenden bin ich über eine Whatsapp-Gruppe im Austausch und wenn ich Fragen habe, sind meine Tutor:innen immer über den Online-Campus erreichbar. Es gibt Phasen, in denen ich ganz viel schaffe, manchmal muss ich im Studium dann aber auch Pausen einlegen, weil es einfach nicht passt.
Wann und wie sind Sie darauf gekommen, ein Fernstudium zu beginnen, was waren Ihre Beweggründe?
Ich mache schon seit meiner Kindheit und Schulzeit Leistungssport – erst nur Inline Skating und später kam dann noch das Eisschnelllaufen dazu. Dass man vom Sport nicht leben kann und sich ein zweites Standbein für die Zukunft aufbauen sollte, war mir schon früh klar. Nach der Schule und einer Laufbahnberatung im Bundesstützpunkt habe ich mich also damit beschäftigt, was diesbezüglich für mich in Frage kommen könnte. Der Besuch einer „normalen“ Uni mit vielen Präsenzverpflichtungen und engen Zeitplänen kam für mich nicht in Frage, da ich ja meinen Sport nicht vernachlässigen und keinen zusätzlichen Druck aufbauen wollte. Das Studium sollte für mich auf keinen Fall zusätzlicher Stressfaktor, sondern maximal flexibel sein. Durch Internetrecherchen kam ich so aufs Fernstudium und auf die APOLLON Hochschule. Ich wusste, ich wollte mit Menschen arbeiten, mit Sport und Ernährung – und besonders das Thema Prävention fasziniert mich, deshalb bin ich dann auch schnell auf meinen Studiengang gestoßen. Zum Glück: Das APOLLON Konzept ist genau das, was ich gesucht habe und funktioniert für mich perfekt!
Was sind für Sie die besonderen Herausforderungen am Studieren neben dem Leistungssport?
Wie schon erwähnt gibt es immer wieder Phasen, in denen ich das Studium liegen lassen muss, weil ganz einfach die Zeit oder besonders in Trainingsphasen auch die Motivation dafür fehlt. Danach ist es immer schwierig, den richtigen Rhythmus wiederzufinden. Man muss den Schalter umlegen und sich wieder ins Studium stürzen. Dafür braucht es eine Menge Selbstdisziplin. Oft wird auch unterschätzt, wie viel physischer und mentaler Leistungsdruck im Profisport herrscht. Ich bin Perfektionistin, sowohl im Sport als auch im Studium. Ich gehe alles sehr intensiv an und es ist manchmal gar nicht so einfach, das richtige Maß zu finden.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Mein großes Ziel ist der Weg zu und die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026. Dafür trainiere ich hart, dennoch ist in diesem Bereich nichts zu 100 % vorhersehbar. Natürlich möchte ich auch mein Bachelor-Studium beenden. Eventuell hänge ich danach noch einen Master an, ich finde aber auch verschiedene APOLLON Zertifikatskurse interessant. Beruflich sehe ich mich irgendwann in der individuellen Beratung oder vielleicht im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Sicher ist: Ich möchte was bewegen!
Link zur Website von Josie Hofmann