ErfahrungsBerichte

Eveline Boeckx
(B. Sc.)

GeburtsJahr 1985

Absolut überzeugt vom Zweitstudium

Eveline Boeckx wurde 1985 in Belgien geboren, hat einen Bachelorabschluss in Office Management und international als Flugbegleiterin gearbeitet, lebt heute mit ihrem Mann in der Schweiz und ist erfolgreich selbstständig als Make-up Artist, Visagistin und Hair-Stylistin. Als wäre das alles nicht abwechslungsreich genug, studiert sie zusätzlich im dritten Semester den Bachelor Ernährungsmanagement (B. Sc.) an der APOLLON Hochschule. Wie es dazu kam und was sie noch vorhat, hat sie uns im Interview erzählt.

Frau Boeckx, erzählen Sie von sich – wie sieht Ihr Werdegang aus?  

Eveline Boeckx: Ich bin in Belgien geboren und aufgewachsen. Direkt nach dem Schulabschluss habe ich dort den Bachelor-Studiengang Office Management studiert und mit 21 Jahren erfolgreich abgeschlossen. So richtig mit dem Herzen war ich aber nicht bei der Sache: Ich wollte damals nicht im Büro arbeiten, sondern viel lieber erst reisen, die Welt und fremde Kulturen kennenlernen. So bewarb ich mich als Flugbegleiterin bei Emirates, wurde zum Vorstellungsgespräch in London eingeladen und bekam tatsächlich direkt einen Drei-Jahres-Vertrag. Für den Job zog ich nach Dubai – seinerzeit musste ich noch nachschauen, wo Dubai genau liegt, es war noch nicht so bekannt wie heute.

Mein Plan vom Reisen ging auf: Ich habe in den drei Emirates-Jahren fast die ganze Welt gesehen. Aber es ist noch mehr passiert: Ich lernte in Dubai nicht nur meinen Mann kennen, sondern habe auch angefangen, mich an einer renommierten Akademie vor Ort zur Visagistin und Make-up Artist ausbilden zu lassen. Das war meine Leidenschaft, so lange ich denken kann und in Dubai bot sich die Gelegenheit, das Ganze auf professionelle Beine zu stellen.

Nachdem ich die Ausbildung beendet hatte, machte ich mich als Visagistin, Make-up Artist und Hair-Stylistin selbstständig – und arbeite mittlerweile seit gut zehn Jahren erfolgreich in diesem Bereich. Mein Mann, ein Deutscher, und ich zogen nach unserer Zeit in Dubai zunächst gemeinsam nach Deutschland und dann in die Schweiz. Irgendwann merkte ich, dass ich meine kreative Arbeit zwar immer noch sehr gerne mache, dass ich aber durchaus auch noch weitere Interessen habe, die ich verfolgen möchte. Im vergangenen Jahr begann ich deshalb mit dem Fernstudium an der APOLLON Hochschule und studiere seitdem nebenberuflich den Bachelor Ernährungsmanagement.

Wieso haben Sie sich für ein Fernstudium im Bereich Ernährung entschieden?   

Ernährung ist für mich schon lange ein wichtiges Thema – spätestens seit meiner Zeit in Dubai, als ich anfing, regelmäßig alleine zu kochen. Dort habe ich insgesamt sehr bewusst gelebt, auch viel Sport gemacht – die Sache mit dem Sport hat sich irgendwann gelegt, das Interesse für Ernährung blieb. Ich wollte das Thema gerne vertiefen und auch schauen, was sich beruflich daraus machen lässt. Insofern war klar, wenn ich studiere, dann sollte es etwas mit Ernährung zu tun haben. Ein Präsenzstudium kam für mich nicht in Frage, weil ich weiterhin selbstständig arbeiten wollte. In einem „normalen“ Studium hätte es viele Pflichttermine, Vorlesungen, Klausuren etc. gegeben – das wäre bei mir zeitlich einfach nicht hingekommen. An der Uni Zürich wurde zum Beispiel ein spannender Studiengang angeboten, allerdings mit einem festen Samstagstermin alle 14 Tage. Der Samstag ist aber nun mal einer meiner Hauptarbeitstage als Make-up Artist. Deshalb begann ich, nach Fernhochschulen zu suchen und stieß dabei schnell auf die APOLLON Hochschule, deren flexibles Konzept mir auf Anhieb zusagte.

Wie kommen Sie mit dem Fernstudium zurecht, was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile und was ist herausfordernd – auch im Vergleich zu Ihrem Präsenzstudium?

Das Fernstudium ist für mich komplett anders als mein Präsenzstudium. Ich bin jetzt natürlich älter, lebenserfahrener und – im Gegensatz zum Erststudium, das ich mehr aus einem Gefühl der Vernunft heraus gemacht habe – absolut überzeugt von dem, was ich tue und vorhabe. Ehrlich gesagt, muss man das auch sein, einfach nur „aus Spaß“ würde man sich ein nebenberufliches Studium sicher nicht „antun“. Ich musste fürs Fernstudium meinen Alltag umstrukturieren und Freizeit ist rar geworden. Sich selbst zu organisieren und die meiste Zeit alleine zu lernen, ist schon eine Herausforderung. Genauso wie in meinem Fall das wissenschaftliche Schreiben auf Deutsch, was mir aber immer besser gelingt. Auf der anderen Seite muss ich sagen: Das Studium ist wirklich sehr flexibel und ich kann letztlich alles so umsetzen, wie es zu meinem Leben passt. Zudem lerne ich wirklich gerne und ohne Probleme, was mich selbst fast ein bisschen überrascht hat.

Wie gefällt Ihnen Ihr Studiengang?  

Ich bin sehr zufrieden! Zunächst war ich etwas erstaunt, wie intensiv wir uns in der Anfangszeit mit allgemeinen Themen wie Projektmanagement, wissenschaftlichem Arbeiten oder Kommunikation, aber auch mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie und Chemie, beschäftigten. Das machte mir nicht immer Spaß und gefühlt dauerte es ziemlich lange, bis wir zum Thema Ernährung kamen. Mittlerweile merke ich aber, wie hilfreich diese Art der Vorbereitung war. Wir haben dabei unter anderem gelernt, Informationen zu filtern – bei einem medial und in der allgemeinen Wahrnehmung derart präsenten Thema wie Ernährung ist es wichtig, fundiertes Hintergrundwissen zu haben, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Außerdem war ich überrascht, wie spannend ich Naturwissenschaften eigentlich finde.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?    

Momentan überlege ich, für welche Wahlpflichtfächer ich mich entscheiden soll. Ich möchte diese Spezialisierung möglichst zielgerichtet angehen, um später in einem entsprechenden Bereich tätig zu werden. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, in die medizinische Richtung zu gehen und beratend in einer Praxis zu arbeiten, unbedingt aber im Team und nicht allein. Besonders interessant finde ich die Ernährungsphysiologie, bei der die Aufnahme, Absorption und Ausscheidung von Nahrungsbestandteilen im Mittelpunkt steht; man merkt, dafür braucht es Biochemie. Aber auch die Ernährungspsychologie und die Ernährungsmedizin sind für mich spannende Felder. Dabei geht es zum Beispiel um Essstörungen oder um die Ernährung bei Magen- und Darmerkrankungen. Eventuell kommt für mich auch noch ein Psychologie-Studium an der APOLLON Hochschule in Frage. Ein Medizinstudium ist dann frühestens was für die Rente.