ErfahrungsBerichte

Sarah Aschenbrenner
(B. Sc.)

Erlernter Beruf Friseurin
GeburtsJahr 1992

Der Traum vom Studium

Sarah Aschenbrenner, Jahrgang 1992, ist als dreifache Mutter aktuell in Elternzeit und studiert seit Mai 2024 den Bachelor Angewandte Psychologie (B. Sc.) an der APOLLON Hochschule. Warum sie lange zweifelte, ob sich ihr Traum vom Studium verwirklichen lassen würde und wie sich die akademische Weiterbildung mit ihrem Familienalltag vereinbaren lässt, hat sie uns im Interview erzählt.

Frau Aschenbrenner, wie sieht Ihr Werdegang aus? 

Sarah Aschenbrenner: Nach meinem Realschulabschluss habe ich von 2010 bis 2013 eine Ausbildung zur Friseurin gemacht. Kurz danach bekam ich mein erstes Kind, in den folgenden Jahren zwei weitere. Ich habe in dieser Zeit vor allem Minijobs gemacht, die sich gut mit dem Familienalltag vereinbaren ließen. Im Hinterkopf hatte ich aber noch den Wunsch, irgendwann eine Arbeit zu finden, die mich glücklich macht. Ein Studium, etwa Medizin oder Psychologie, war immer mein Traum, aber leider waren meine schulischen Leistungen, bzw. mein Schulabschluss nicht ausreichend dafür – so dachte ich lange, es würde ein Traum bleiben. 2024 begann ich dann aber tatsächlich mein Fernstudium an der APOLLON Hochschule und studiere seitdem den Bachelor Psychologie (B. Sc.).

Wie kam es dazu? Warum haben Sie sich für ein Fernstudium an der APOLLON Hochschule entschieden?

Unter anderem aus Angst vor einer Enttäuschung hatte ich das Thema Studium lange zurückgestellt. Ich befürchtete, bei meinen Bemühungen um einen Studienplatz auf meinen Schulabschluss, meinen Werdegang und auch auf das Muttersein reduziert zu werden – und letztlich vielleicht sogar daran zu scheitern. Mein Mann hat mir dann aber so viel Mut gemacht, dass ich mich irgendwann doch traute, die Sache anzugehen. Wir haben gemeinsam recherchiert, dabei wurde schnell klar, dass ein Fernstudium die einzige Möglichkeit für mich sein würde, Studium und Alltag zu vereinbaren. Das flexible Konzept der APOLLON Hochschule mit nur wenigen festen Pflichtterminen hat mich sofort angesprochen und auch die Materialien, die ich mir zuschicken ließ, sagten mir sehr zu. Dass ich kein Abitur und damit keine direkte Hochschulzugangsberechtigung hatte, war ebenfalls kein Problem: Ich konnte über den „Zugangsweg 2“ an der Einstufungsprüfung teilnehmen. Hierfür musste ich innerhalb der der ersten sechs Monate des Studiums zwei Prüfungen bestehen, die aber ohnehin Bestandteil des Studienplans sind.

Warum der Studiengang Psychologie? 

Für Psychologie interessiere ich mich schon sehr lange und habe in diesem Bereich auch schon vor dem Studium viel gelesen. Der Wunsch, Psychologie zu studieren, entwickelte sich vor allem während meiner Friseurlehre. Der intensive Kundenkontakt, insbesondere das aktive Zuhören, das Geben von Ratschlägen und das Aufbringen eines offenen Ohrs, hat mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass ich sehr gerne mit Menschen zusammenarbeite. Vor allem die Gespräche mit Kundinnen und Kunden haben mir große Freude bereitet und mich erfüllt. Es hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben, zu sehen, wie es anderen nach einem wertvollen Gespräch besser ging. Dieser Austausch hat mich motiviert und darin bestärkt, meine berufliche Zukunft im Umgang mit Menschen zu sehen.

Wie gestaltet sich das Studium für Sie?

Ich mache mein Studium in Teilzeit und gebe mir insgesamt vier Jahre Zeit dafür. Zum Lernen nutze ich eigentlich jeden freien Moment, das kann durchaus auch mal während der Wartezeit beim Arzt sein. Ich lerne regelmäßig vormittags, auch am Wochenende, wenn mein jüngstes Kind schläft. Noch besser klappt es bei mir aber abends, wenn alle Kinder im Bett sind. Ab und zu sind meine älteren Kinder genervt, dass ihre Mama so viel lernen muss, aber manchmal sitzen wir auch zusammen am großen Tisch und machen quasi unsere Hausaufgaben zusammen, das finden sie dann richtig gut.

Was empfinden Sie als positiv am Fernstudium, was ist herausfordernd?

Wirklich toll ist die Flexibilität, ich kann ortsunabhängig, selbstständig und in meinem eigenen Tempo lernen. Herausfordernd ist für mich mitunter ein Gefühl der Isolation. Das mag aber auch an meiner Elternzeit liegen, in der ja auch die Kontakte zu Arbeitskolleginnen und -kollegen nicht gegeben sind, die ich bei einem berufsbegleitenden Studium hätte. Ich bin per WhatsApp sehr gut mit meinen Mitstudierenden vernetzt und fühle mich nicht alleine, aber es ist nun mal alles virtuell. Herausfordernd kann es sicher auch sein, sich selbst zu organisieren und zu motivieren. Anfangs fiel mir die Lektüre mit vielen wissenschaftlichen Fachbegriffen nicht leicht, aber das hat sich mit etwas Übung und Routine schnell gelegt. Mir macht das wissenschaftliche Arbeiten großen Spaß und ich bin mit dem Studium und mit der APOLLON Hochschule sehr zufrieden.

Hat das Studium Sie Ihren beruflichen Plänen nähergebracht?

Für mich steht fest, dass ich den Master machen und als Psychologin arbeiten möchte. Lediglich in Bezug auf den genauen Tätigkeitsbereich bin ich noch unsicher, da ich sowohl an der Klinischen Psychologie als auch an der Rechtspsychologie großes Interesse habe. Ich hoffe, dass mir mein Praktikum in einer psychiatrischen Tagesklinik bei der Entscheidung weiterhelfen wird.