ErfahrungsBerichte
Lisa Adlhoch
(M. Sc.)
Master im nebenberuflichen Fernstudium: „Eigentlich hatte ich nicht vor, noch einmal zu studieren.“
Lisa Adlhoch hat Anfang 2024 erfolgreich den Master-Studiengang Public Health (M. Sc.) Prävention und psychische Gesundheit beendet. Das Fernstudium absolvierte sie nebenberuflich – und sogar schneller als geplant. Warum sie sich der Herausforderung trotz anfänglicher Zweifel gestellt hat und wie sie auf das praxisnahe Thema ihrer Masterthesis kam, hat sie uns im Interview erzählt.
Frau Adlhoch, erzählen Sie bitte von Ihrem Werdegang.
Lisa Adlhoch: Ich bin examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und habe im Rahmen eines dualen Studiums einen Bachelorabschluss in Pflege absolviert. Nach meiner dualen Pflegeausbildung war ich einige Jahre im forensischen und akutpsychiatrischen Fachbereich im Pflegedienst tätig. Anschließend arbeitete ich als Pflegeberaterin sowie im Anschluss als Pflegewissenschaftlerin bei einem ambulanten Betreuungsverein der Eingliederungshilfe. Dort war ich unter anderem Case Managerin für betreutes Einzelwohnen und Wohngemeinschaften in den Bereichen Sucht und Forensik und am Projektaufbau und sowie an der Leitung eines ambulanten Pflegedienstes mit einem Inklusionsprojekt beteiligt.
2021 begann ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bayerischen Landesamt für Pflege zu arbeiten – meine aktuelle Tätigkeit. Dort gehöre ich u. a. zu den „Mentoren für Pflege“: Dieses Angebot richtet sich an Auszubildende und Praxisanleitende der generalistischen Pflegeausbildung in Bayern. Das übergeordnete Ziel ist es, vermeidbare Ausbildungsabbrüche in der Pflege zu reduzieren. Wenige Monate, nachdem ich meinen aktuellen Job angetreten hatte, startete ich im September 2021 zusätzlich ein nebenberufliches Fernstudium an der APOLLON Hochschule. Bis Januar 2024 studierte ich den Master Public Health (M. Sc.) Prävention und psychische Gesundheit.
Warum haben Sie sich für ein Fernstudium entschieden und warum für diesen Studiengang bei APOLLON?
Ich habe in meinem Berufsleben immer gerne Weiterbildungen gemacht – aber eigentlich hatte ich nicht vor, noch einmal zu studieren. Mein duales Bachelor-Studium hatte ich als ziemlich anstrengend empfunden. Ähnliches berichteten mir Bekannte, die mit Anfang 30 noch einmal ein Präsenzstudium angefangen hatten. Dennoch ließ mich das Thema Master nicht los und mein Plan war, das Studium anzugehen, wenn ich den passenden Studiengang finde. Für mich war klar, dass es ein Fernstudium sein muss, denn ich wollte unbedingt in Vollzeit weiterarbeiten.
Ich beschäftigte mich mit den Infomaterialien verschiedener Fernhochschulen und entdeckte den neuen Studiengang Master Public Health Prävention und psychische Gesundheit bei der APOLLON Hochschule. Er holte mich inhaltlich sofort ab, weil er so breit aufgestellt ist und es einen Bezug zur Psychiatrie gibt, der auf meinen bereits vorhandenen Kenntnissen aufbaute. Ich habe mich zwei Wochen lang intensiv mit dem Studienprogramm und den Konditionen der Hochschule befasst. Mich sprach besonders an, dass nahezu alles online möglich ist und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hat mich überzeugt.
Wie gestaltete sich das Studium neben dem Beruf für Sie?
Ich bin sehr strukturiert und habe mir direkt einen Jahresplan für mein Studium erstellt. Es gab viele Check- und To-Do-Listen, Zwischenziele, die ich zu einem bestimmten Termin erreichen wollte und für jedes Studienheft selbst auferlegte Zeitvorgaben. Ich habe täglich ein bis zwei Stunden nach der Arbeit und zusätzlich am Wochenende gelernt, mir in der gesamten Studienzeit kaum Freizeit und wenig Urlaub gegönnt. Das Fernstudium war eine große Herausforderung, die ich meistern musste – und das war für mich nur möglich, indem ich meinen Lernplan „knallhart“ durchzog, immer mit dem Wissen „bis zum Tag x bin ich damit fertig“. Letztlich wurde ich dann sogar früher fertig als gedacht.
Was hat Ihnen besonders gut am APOLLON Fernstudium gefallen?
Mir hat die hohe Flexibilität des Studiums sehr gefallen. Ich konnte frei entscheiden, wann, wo, wie und was ich lerne. Zudem war es möglich, Themen individuell auszusuchen und zu bearbeiten, etwa im Rahmen der Hausarbeiten. Das Studium war außerdem sehr praxisnah, für mich ergänzten sich Job und Studium perfekt. Ich habe mich im Studium mit vielen Themen intensiv beschäftigt, die ich bei meiner Arbeit, zu der zum Beispiel auch pflegefachliche Stellungnahmen gehören, praktisch umsetzen konnte. Meine Arbeit wiederum inspirierte mich zu meiner Masterthesis „Der Berufsstolz in der Pflege – leitfadengestützte Interviews mit Pflegefachkräften zur Analyse eines gemeinsamen Kerns“.
Wie kam es dazu?
Ich bot im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit regelmäßig interaktive Workshops für Auszubildende in der Pflege an, die auf dem Buch „Berufsstolz in der Pflege – das Mutmachbuch“ von German Quernheim und Angelika Zegelin basieren. In den Workshops soll den Auszubildenden die Wertigkeit des Pflegefachberufs aufgezeigt werden. Ich bekam von den Teilnehmenden viele positive Rückmeldungen. Ich fragte mich irgendwann, ob und wie weit dieses Thema überhaupt schon wissenschaftlich erforscht ist. Schnell stellte ich fest, dass es noch keine einheitliche Definition von dem Phänomen „Berufsstolz in der Pflege“ in Deutschland gab – und hatte mein Thema für die Masterthesis gefunden.
Prof. Dr. Jörg Hallensleben und Dr. Michael Wurm von der APOLLON Hochschule konnte ich dafür sofort begeistern, sie haben mich als Gutachter sehr gut begleitet. Ich habe insgesamt zwölf deutsche Pflegefachkräfte interviewt, um das Phänomen „Berufsstolz in der Pflege“ einzugrenzen und einen ersten Definitionsansatz zu entwickeln. Schön ist, dass mich dieses wichtige Thema auch weiterhin nicht loslässt: Besonders hat mich zum Beispiel gefreut, dass der interaktive Berufsstolz-Workshop Ende 2023 mit dem „Berufsstolz-Preis Pflege“ ausgezeichnet wurde.