Lehrkraft an Schulen für Pflege- und Sozialberufe – Ein Traumjob?
Dieser Frage geht Dr. Barbara Mayerhofer auf den Grund. Sie ist Studiengangsleiterin des Bachelor Pflegemanagement (B. A.) und war Schulleiterin an einer Berufsfachschule für Krankenpflege:
Sie haben vor kürzerer oder längerer Zeit Ihre Pflegeausbildung absolviert. Denken Sie mit guten Gefühlen an Ihre Ausbildung zurück, da Ihnen die damals Lehrenden im Gedächtnis geblieben sind, oder Sie haben sich vorgenommen, einmal in die Lehre zu gehen, um es besser oder anders als Ihre Pflegelehrer:innen zu machen? Vielleicht überlegen Sie ja auch, Berufspädagogik zu studieren, damit Sie Ihren „Traum“ verwirklichen können.
Für viele Pflegende beginnt nach der Ausbildung der Karriereweg über Fort- und Weiterbildungen, ein kleinerer Teil entschließt sich, zu studieren. Für das Lehramt an Schulen für Pflege- und Sozialberufe ist mit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes in allen Bundesländern als Mindestqualifikation ein Bachelor in Berufs- oder Pflegepädagogik notwendig. Dieses Studium ist nicht nur als Erststudium perfekt für den Lehrberuf geeignet. Auch Studierenden, die über einen akademischen Abschluss in anderen Studienrichtungen wie Pflegemanagement, Soziale Arbeit, Gesundheitsökonomie oder auch Gesundheitsprävention verfügen, steht das Berufsfeld Lehrkraft in Pflege- und Sozialberufen und damit das Studium offen.
Sie wissen, dass Lehrende an Pflegeschulen und Schulen für Sozialberufe sowohl für die praktische als auch für die theoretische Ausbildung zuständig und verantwortlich sind. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine breite berufliche Aufstellung notwendig. Nicht nur die Ausbildung in einem pflegerischen oder sozialen Beruf, sondern vor allem praktische Erfahrung bilden die Grundlagen, um Auszubildende auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten.
Soziale Berufe brauchen Menschen, die Freude am Unterrichten haben, denn bereits jetzt kann ein der eklatante Mangel an Lehrkräften den Bedarf der Schulen nicht abdecken, was dazu führt, dass Ausbildungsgänge abgesagt und Ausbildungswillige abgewiesen werden müssen. Bereits jetzt ist klar, dass z. B. das gesetzte Ziel, bis 2023 die Zahl der Auszubildenden mit Schwerpunkt Altenpflege um 10 % zu erhöhen, nicht erreicht werden kann.
Um das Berufsbild attraktiver zu machen, gilt es daher, auch Praktikern aus anverwandten Studiengängen die Möglichkeit zu geben, Berufspädagogik zu studieren, um ihren Traum, junge Menschen für pflegerische und soziale Berufe fit zu machen, erfüllen zu können. Denn wir wissen, dass wir nur so schneller die erforderlichen Lehrkräfte an den pflege- und sozialbildenden Schulen einsetzen können.